spielbar.com

Heut ist ein guter Tag zum Spielen

Heute ist Internationaler Kindertag. Und vor vier Tagen war der Weltspieletag. Darüber hat schon vor vier Tagen der Arno Miller aus Österreich auf seiner Webseite einen Kommentar geschrieben. Und genau wie er sehe ich es als komplettes Unding an das hier mit verschiedenen Events kein Fuß auf den Tisch zu bekommen ist, weil jeder sein Ding macht und keiner zusammen an einem Strang zieht.
Aber kommen wir ein bisschen zur Geschichte. Der Tag des Kindes gibt es erstmals seit 1921. Er wurde in der in der Türkei als erstes Land der Welt mit seiner Gründung eingeführt und wird am 23. April jedes Jahr gefeiert. Der Internationale Kindertag wird seit Ende des zweiten Weltkrieges vor allem in Staaten des Ostblocks gesetzt. Gesetzt wurde das Datum schon 1925, vermutlich weil in dem Jahr am 1. Juni China in San Francisco ein Fest für chinesische Waisenkinder durchgeführt hatte. 1954 wurde dann der Weltkindertag eingeführt, welcher in 145 Länder der Welt gefeiert wird. Aber fast überall an einem anderen Tag. In (West-)Deutschland und Österreich etwa am 20. September, in Finnland am 20. November, in Argentinien am zweiten Sonntag im August, in Japan am 5. Mai, in Mexiko am 30. April und so weiter. Da ist vieles vorhanden aber nichts einheitliches. Was diese Tage aber vor allem sein sollen, war deutlich zu machen, das Kinder auch Rechte hatten und deswegen werden sie von vielen auch als Tag des Kinderrechts gesehen. Das Recht zu spielen ist da nur eines.
Des Weiteren gibt es seit über 10 Jahren den Weltspieletag, welcher sich vor allem mit dem Spielen beschäftigt, aber auch dies auf der allgemeinen Ebene und nicht nur für Brettspiele und dieser wird am 28. Mai begangen. Als Tag völlig aus der Luft gegriffen ungeachtet des ignorierten Kindertages, weil an dem Tag in Toronto eine Spielwarenmesse war. So kann es passieren. Da der Begründer aber Schweizer ist, sollte es auch Arno Miller klar sein, warum es in der Schweiz funktionieren könnte. Da wird er schon ordentlich dran gearbeitet haben.
In Deutschland gibt es irgendwie zwei Tage als Kindertage, weil durch das Zusammenwachsen zweier Nationen auch nach 25 Jahren immer noch alte Gewohnheiten existieren. Nun geht es uns Spielern aber nicht in erster Linie um die Kinderrechte. Das Firmen auf den Zug aufspringen ist aber legitim und für den Handel ein willkommen fressen. Das aber da Spielzeugfirmen mehr von haben als Brettspielfirmen sollte auch klar sein, jedoch bekannte Firmen nicht davon abhalten au den Zug aufzuspringen. Das da ein Vorstoß kommt da einen eigenen Brettspieltag zu machen wie Stadt-Land-Spielt! macht auch Sinn, aber nur in so weit, dass der Termin halt zu einem anderen Zeitpunkt ist. Das dieser aber nun genau so nah an dem Weltkindertag in Deutschland ist wie der Weltspieletag am Internationalen Kindertag macht beides als eher merkwürdige Unterfangen deutlich.
Als dies macht vor allem eins deutlich: Hier wissen die Leute nur was sie wollen, einen Tag wo es nur um Spiele geht, aber nicht wie. Da wird nicht geschaut wo und wie kommen wir ans Ziel sondern da zeiht jeder an seinem eigenen Strang. Keine gebündelten Kräfte und für den Verbraucher bleibt nur ein Wirrwarr.
Was auch letztes Jahr gestartet hat, war der International TableTop Day. Und der war erfolgreich, weil er ihn kommuniziert hat. Hier sind Kommunikationsexperten dran. In einem Land wo der Umgang mit YouTube selbstverständlicher ist als bei uns, mag das nicht überraschen, aber es wird zelebriert. Es geht nicht um Kulturgut, um das zusammenwachsen von Generationen oder Zugriff auf die Beschäftigung durch Vereinfachungen oder einer ähnlichen umständlichen Nachricht. Einzig um: „Hey, spielt mal was! Das macht nämlich voll Spaß“. Und diese Nachricht ist einfacher zu verstehen, vor allem wenn man Menschen sieht die auch Spaß haben. Auch wurde hier nicht blind ein Datum gegriffen sondern einer im Frühjahr, wo die Leute noch Zeit und Lust zum spielen haben und nicht im September, was für viele noch Sommer ist und bestimmt nicht zum Spielen drinnen einlädt.
Die Masse der Termin wird sich so schnell nicht entknoten lassen. Auch befürchte ich das es eher noch zu mehr Terminen kommt, wenn der nächste eine tolle Idee hat. Welcher Termin es am Ende auch ist, ist mir egal, denn für mich kann jeder Tag ein Spieltag sein, aber diese Nachricht nach draußen zu verbreiten sollten sich alle auf die Fahnen schreiben. Und dies nicht an einem Datum festzumachen der auf einen dämlichen Wochentag fallen kann, sondern wie beim Muttertag flexibel im Wochenende zu halten macht mehr Sinn soweit sind die beiden letzten Aspiranten zumindest auch gekommen.
Matthias Nagy
Letzte Artikel von Matthias Nagy (Alle anzeigen)

1 Kommentar

  • Wir waren mit den Kleinen heute am Alexanderplatz, dort gab es anlässlich des Kindertages zahlreiche Buden, u.a. auch von Schmidt und Ravensburger. Es geht also doch irgendwie. Jetzt müsste das noch der Handel besser mitkriegen (Halloween haben die ja auch schnell mitgemacht), dann würde da auch noch mehr passieren…