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Hans Dampf in allen Spielen

Nach achtstündiger Arbeit an den Zegnisnoten ein paar nur leicht geordnete Gedanken:

PM Dawn („Set adrift on memory bliss“ ) macht wahrlich keine Musik die mir zusagt. Der einzige Grund warum ich mich überhaupt an ihn erinnere ist ein dieses Zitat von ihm (Übersetzung von mir):

„Ich will mich nicht auf einen Musikstil festlegen. Ich möchte ein Rap-Album machen. Ich möchte ein Heavy Metal- Album machen. Ich möchte jeden Musikstil ausprobieren.“

Ich finde es schon bemerkenswert, wenn jemand eine solche Herausforderung sucht (Keine Ahnung was aus dem Vorhaben geworden ist). Und ich hab mich gefragt: Wie würde ein ähnliches Vorhaben in der Brettspielwelt aussehen?

Die Frage, welche Genres es überhaupt gibt, ist nicht abschließend zu beantworten – man kann beliebig fein werden (Strategiespiel? Worker-Placement? oder doch Wirtschaft?). Also habe ich wirklich grobe Kategorien gewählt. Außerdem beschränke ich mich auf Brettspiele und lasse die Kategorien am Rande (Computerspiele, Rollenspiele, Tabletops) außen vor. Zumindest theoretisch schaffbar sollte das Vorhaben schließlich schon sein.

Letztlich habe ich mich für einen „kleinen PM Dawn“ und einen „großen PM Dawn“ entschieden:

Ein kleiner PM Dawn sollte jeweils mindestens ein

– Eurogame

– Ameritrash

– Wargame oder CoSim

-Kinderspiel

erfunden haben. Für den großen PM Dawn sollte es darüber hinaus noch ein Kartenspiel, ein Kooperatives Spiel, ein abstraktes Zweipersonenspiel und ein Party- oder Geschicklichkeitsspiel sein.

Reiner Knizia fällt natürlich als erster potentieller „Hans Dampf“ ein. Definitiv hat er die  Eurogame- und Kartenspielsparte ausgefüllt. Aber er hat mit „Zombiegaddon“ schon ein Spiel herausgebracht, das man im weitesten Sinne als „Ameritrash“ bezeichnen könnte. Kooperatives (Herr der Ringe) und Kinderspiele findet man bei ihm auch. Bei Partyspielen fällt mir gerade nichts ein (was nichts heißen muss), aber er scheitert definitiv am Wargame.

Sid Sackson hat dagegen ein Cosim herausgebracht  – aber kein Kinderspiel.

Bevor ich jetzt alle Kandidaten durchgehe: Mir fällt niemand ein, der alle genannten Spieltypen in seiner Vita hat! Woran das liegt? Zum einen haben Spieleautoren natürlich auch ihren Stil und vor allem auch ihre Lieblingsgenres. Spiele macht man in der Regel so, dass sie einem selbst gefallen.

Und letztlich ist es mit dem Erfinden ja auch nicht getan – es muss auch veröffentlich werden. Gerdae bei Genres, in denen man sich nicht zu Hause fühlt ist das schwierig – zum einen kennt man das Handwerkszeug, dass einem beim Erfinden hilft (sprich: Mechanismen, die einen helfen) nicht so gut, vor allem kennt man aber den Mark nicht – bietet der Markt platz für ein weiteres Waterloo-Spiel? Was muss das können? Drittens fehlt es ggf. an Verlagskontakten.

Umgekehrt hätte ein „Universalspielegelehrter“ sicherlich die Macht die Genres noch besser zu mixen und so weiterzubringen.

Wer also einen Spieleautor kennt, der den „PM Dawn“ verdient hat, bitte melden! Ich selbst arbeite dran ;-) (Wenn mir nur ein Wargame fehlt, dann mache ich eines, versprochen!)

Zum Schluss noch ein Kommentar in eigener Sache: Ich brauche Platz und verkaufe ein paar Spiele: http://www.boardgamegeek.com/geeklist/47836/item/1320077#item1320077

Bei den Spielen, wo keine Preise stehen, bin ich mir noch nicht sicher, ob ich die verkaufen will- alles andere geht an den zuerstbietenden. Porto + Verpackung berechne ich nach den tatsächlich anfallenden Kosten – wers abholt zahlt nichts, wer alle Spiele zum Südpol geliefert haben will, zahlt viel. Anfragen und so an meine Emailadresse (peer at spielbar) oder per Geekmail.

Und eine neue Rezi gibts auch: Von Rattus nämlich

ciao

peer

Peer Sylvester
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4 Kommentare

  • Hi,

    der „große PM Dawn“ erinnert mich an den Golden Slam im Tennis (der für den Gewinn aller vier Grand-Slam-Turniere plus Gold bei den Olympischen Spielen steht und bisher erst einmal erreicht wurde). Vielleicht erfindet „die Steffi“ ja in ihrer Freizeit Spiele …

    Und übrigens, ich kenne auch keinen „Universalspielegelehrten“, aber Macht scheint mir ein fragwürdiges Attribut für einen solchen zu sein, wenn es ihn denn gäbe. Trifft es Weisheit nicht besser? Und das „bessere Mixen der Genres“ käme doch einem Auflösen gleich, oder? Schöne Vorstellung: auch die Grenzen zwischen Normalo (= Gelegenheitsspieler) und Besser-als-Normalo (= Vielspieler) dürften sich verwischen, es muss zur Abgrenzung nicht mehr kryptisch von Mechanismen geredet werden, der Markt öffnet sich und bietet Platz für alle … ;-)

    Utopische Grüße
    Gead

  • Hi Peer, meine güte du hast sorgen. :-)
    Versuch es mal mit Richard Borg, Pig Pile ist zwar kein ausgewiesenes Kinderspiel, aber ab 8 Jahre wird’s den Kiddies dann doch langweilig. :-)

  • Ja „Macht“ war vielleicht das falsche Wort … Zeugnisnoten und so ;-) Na, du wusstest ja was gemeint war.
    @Oliver: Gute Idee, ich hab mir nochmal seine Spiele angeguckt – ist für alle was dabei. Vielleicht schreib ich ihn mal an und erzähl ihm von seinem Glück.
    @Smuker: Danke!