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Carcassonne – Das Würfelspiel

Ja im Spielboxforum steht ja bereits alles darüber. Bernd hat mir auch vorgegriffen und den Aprilscherz vorweggenommen. Was er nicht wusste: Der Text sind Überlegungen, die ich tatsächlich gemacht habe (auch wenn ich glaube das Werten immer ans Ende des Würfels tun würde). Ich hab tatsächlich über einen Prototypen nachgedacht. Allerdings ist das eine heikle Sache, denn der Proto wäre tatsächlich nur für mich gewesen und ein Spin Off, dass man nur mit den Freunden spielt ist irgendwo sinnentleert. Ich glaube nicht, dass Verlage gerne potentielle Spinn-Off-Produkte von unbekannten Autoren in Empfang nehmen – ich denke da wird man schnell in die Ecke „Monopoly-Variantenerfinder“ gepackt. Sollte ich die Idee weiterentwickeln und an Hans im Glück schicken? Oder die Sache lieber ruhen lassen bzw. ein neues Thema überstülpen? Diese Entscheidung überlasse ich euch, lieben Lesern. Einfach ins Kommentarfeld eine entsprechende Aussage schreiben. Ich entscheide dann danach, welche Seite mich mehr überzeugt hat! So wird die Spielbar interaktiv…

Einen Schritt vor dem Spinn-Off sind Erweiterungen. Grob gesagt sehe ich drei Arten von Erweiterungen:
1.) Erhöhung der Spieleranzahl – Natürlich eine sinnvolle Erweiterung, vor allem wenn die Spieleranzahl zuvor niedriger aufgrund von Materialüberlegungen war (Wenn jeder Spieler viele Teile seiner Farbe bekommen muss wird die Spieleranzahl oft bewusst niedriger angesetzt, weils sonst zu teurer wäre) oder spielregeltechnisch angepasst wurde (Zwischendurch-Bau-Regel bei Siedler)
2.) Ergänzung des Spielmaterials – Diese Erweiterungen richten sich natürlich an die Fans dieses Spieles und füttern diese mit neuen Karten, Charakteren, wasauchimmer. Ich persönlich bin immer sehr begierig diese Dinger zu kaufen, auch wenn ich ein Spiel selten so oft spiele, dass sie richtig zu tragen kommen würde. Daher gewöhne ich mirs gewissermassen ab.
3.) Neue Spielerische Varianten: Das ist im Prinzip die SdJ-Variante und richtet sich hauptsächlich an Spieler, die vor allem ein Spiel immer wieder spielen, z.B. Carcassonne oder Alhambra. Früher hab ich die Dinger auch gekauft, doch da ich immer noch weder die Elfengold-Variante noch die Kolonien aus El Grande gespielt habe, beschränke ich mich nun aufs absolute Minimum (Herr der Ringe von Kosmos). Bei den SdJs kommt noch hinzu, dass die Spiele durch die Erweiterung von einem guten zu einem guten Spiel erweitert werden, dafür aber ihre Einfachheit verlieren. Besonders ist mir das bei Carcassonne aufgefallen: Spielt man mit den Erweiterungen dauert das Spiel länger (und die Spieldauer war bei Carci imho perfekt), hat mehr Regeln (regeltechnisch wars vorher einfach) und hinzu kommt noch, dass es schwieriger wird destruktiv zu spielen, da es für jedes Teil ein Gegenplättchen gibt.

Das soll nicht bedeuten, dass ich Erweiterungen nicht mag. Ich denke, sie sind notwendig! Allerdings nicht für mich, sondern für den Verlag, der so eine Marke aufbauen kann, die ihm konsequent Geld bringt. Und wirtschaftliche Realität ist: Ein Verlag braucht Geld (auch wenn das im Forum von einigen irgendwie nicht eingesehen wird…). Und ein Verlag der Geld macht, kann eben auch andere Spiele produzieren und auch mal etwas Neues wagen. So kommen mir die Erweiterungen durchaus zugute. Und wenn der Verlag dann auch noch „Spinn Offs“ produzieren kann, also Spiele, die sich nur unter der Marke dem Massenmarkt andrehen lassen, weil sie sonst zu abstrakt oder zu unauffällig wären, kommt es mir sogar noch mehr zugute.

ciao
peer

Peer Sylvester
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3 Kommentare

  • Moin Peer,
    beim Lesen im Forum war mir schon durch den Kopf gegangen, dass du dir da wirklich eine Menge Gedanken für deinen Aprilscherz gemacht hast. Interessant, dass das Ganze sogar einen ernsthaften Hintergrund hat. Das überrascht mich jetzt wirklich :-)

    Deine Ideen klingen wirklich nicht schlecht. Ich denke also, du solltest das weiter verfolgen. Allerdings würde ich davon absehen, es als Spin Off zu machen. Ich sehe nichts Verwerfliches dabei, aber ein komischer Beigeschmack bleibt am Ende doch.

    Andreas (der ein abstraktes Legespiel erfunden hat und jetzt versucht, eine familientaugliche Version davon zu entwickeln)

  • Ich musste sehr lachen, als du deine Ideen zu einem deiner Würfelspielprototypen als Aprilscherz auf der Spielboxseite veröffentlicht hast. Und, hat Hans im Glück schon angefragt? Wenn nicht, dann hilf mal nach.
    Es würde mich denn doch überraschen, wenn nicht auch HiG Interesse an einer Würfelspielvariante hätte. Und da du eigenständige und neue Ideen für den Einsatz der Würfel hast, könnte sich HiG mit diesem Würfelspiel auch gut von den anderen abgrenzen. (Und die Burg bzw Neues Land sind ja auch von anderen Autoren)
    Und die Reaktion der Konsumenten, also von uns Spielern:
    Na klar wird man belustigte Kommentare lesen können, dass nun auch HiG sich in den Sog der Würfelspiele hängt. Na und? Ich beobachte interessiert und tlw. sehr begeistert die Renaissance der Würfel.
    Von den Siedlern war ich zunächst nicht so begeistert (erst später fand ich zu ihnen, bei Um Reifenbreite hingegen passten die Würfel) ich mochte Spiele mit weniger Glücksanteil lieber und deshalb machte ich um Spiele mit Würfeln zumeist einen Bogen (was habe ich aber Stunden mit Malefiz in meinen Teenagertagen verbracht).
    Aber mit Revolte in Rom (eines meiner Lieblingsspiele) fand ich neuen Gefallen an Spielen mit Würfeln. Engel&Bengel, Verflixxt, Monopoly Express, Can`t stop und erst kürzlich Heckmeck am Bratwurmeck fanden Aufnahme in meine Sammlung. Und mit Yspahan, dem Siedler-Würfelspiel, Volle Wolle und womöglich auch Nicht Lustig gibt es noch einige Verlockungen im Reich der Spiele mit Würfel.
    Das alles soll nur heißen: Platz für weitere Würfelspiele mit neuen Ideen ist auf jeden Fall vorhanden. Und der Zeitpunkt für ein Carcassonne-Würfelspiel ist doppelt günstig: Sowohl Carcassonne als auch Würfelspiele stehen zur Zeit besonders im Rampenlicht, aber eine Kombination gibt es noch nicht.
    Nur folgendes sollte man in Bezug auf Würfelspiele beachten: Entweder sind es schnelle Zockerspiele (Can`t stop, Heckmeck) oder das Würfelergebnis lässt ausreichend Handlungsspielraum offen für verschiedene Taktiken (Revolte in Rom, Yspahan), aber langes Gewürfel ohne viel Einfluss macht weniger Spaß (Tendenz Alhambra Würfelspiel; in welche der drei Kategorien ngehört eigentlich Um Krone und Kragen hin?).
    Schade, dass du in Berlin und ich in Köln sitze, sonst hätte ich gern deinen Prototypen mit dir getestet.
    Trau dich

    Klaus