Am Abend des zweiten Tages komme ich im Anschluss an das obligatorische Conference Dinner nun noch kurz zu einer knappen Zusammenfassung des Tages. Zur Eröffnung des Tages ging es in drei Beiträgen um einzelne Spielsteine, erneut wieder mit Schach oder historischen Spielen aus dem asiatischen Raum verknüpft. Auch hier gilt schon wie gestern: Mangels Kenntnis der Materie kann ich dazu kaum etwas sagen. Sehr spannend war der anschließende Vortrag, bei dem Exponate aus der Sammlung des verstorbenen Werner Pöll vorgestellt worden. Er hatte sich in seiner Sammelleidenschaft hölzernen Spielsteinen mit Prägungen verschrieben. Spannend dabei auch die Einblicke in historische Produktionsmechanismen der Teile.
Wie so oft bei Konferenzen spielt die Musik aber insbesondere in den Pausen. Eine spannende Diskussion mit Dr. Bernward Thole hat mich zum intensiven Nachdenken über den Begriff der Spielmechanik bewogen – eine alternative Begrifflichkeit ist mir aber zwischenzeitlich immer noch nicht eingefallen. Die Mittagspause wurde abgerundet durch eine Führung durch das Gebäude, in dem sich Teile des Deutschen Spielearchivs befinden. Dieses wird gerade nach historischem Vorbild wieder neu aufgebaut.
Gestärkt ging es dann in die Nachmittagssessions, die sich nun stärker mit modernen Spielen beschäftigten. Angefangen mit Werbespielen und deren unterschiedlichen Ausprägungen – einige wirklich spannende Exponate sind auch derzeit im Archiv ausgestellt – ging es über zu Würfeln. Allerdings ohne Würfel. Wie das? Ganz einfach, mit den Würfelautomaten der Firma Erich Röber Apparatebau. Wirklich faszinierend. Ich überlege gerade, mir ein Exemplar für meine Spielesammlung zuzulegen. Anschließend wurde es dann vom Titel her richtig spannend, sollte doch das Spiel des Jahres über 20 Jahre retrospektiv betrachtet werden. Leider muss ich zugeben, dass die hier verwendete Datenbasis sowie der methodische Ansatz meines Erachtens nicht ausreichen, wenngleich eine initiale Idee für eine spannende Forschungsfrage durchaus gegeben sein könnte. Ich hoffe, in den noch folgenden Tagen einige Gedanken dazu mit dem Vortragenden austauschen zu können. Und auch das gibt es auf jeder wissenschaftlichen Konferenz einmal: Einen Vortrag, den ich wunderschön fand, jedoch weder in den Kontext Brettspiel einordnen konnte noch die Quintessenz eindeutig ziehen konnte. Nichtsdestotrotz war damit Gesprächsstoff für die anschließende Besichtigung der historischen Nürnberger Bierkeller gegeben.
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