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Stille Symbole

Auch wenn Weihnachten unmittelbar vor der Tür steht so fühle ich mich verpflichtet hier noch etwas zu schreiben und sei es nur um allen Lesern ein frohes Fest zu wünschen. Selbstverständlich auch an Jürgen und Peer welche mich schon ein Jahr hier mitschreiben lassen, weil sie an mich glauben. Ihr seid Super! Und der eine noch frische Papa und der andere bald Papa werdet ihr bald den Spielernachwuchs ran erziehen den wir alle brauchen. Auch nächstes Jahr werde ich hier etwas beitragen.

Zurück zu Weihnachten. Weihnachten ist ein Fest voller Symboliken. Angefangen über den christlichen Ursprung mit der Krippe über den Weihnachtsbaum und dessen Schmuck bis zum Weihnachtsmann und dessen verwandte wie Knecht Rupprecht, der Nikolaus oder auch Lucia. Wer möchte bringt auch andere Dinge mit Weihachten in Verbindung wie den Stollen, Lebkuchen oder den Adventskranz. An Symbolen mangelt es nicht.

Wie sieht es mit Symbolen für die Brettspieler aus?

Auch wir haben sehr viele Standardsymbole. Bei Symbolen rede ich jetzt nicht von den kleinen Bildchen auf Karten oder in Anleitungen, welche die Spiele einfacher verständlich machen über alle Sprachgrenzen hinweg. Ich rede von Symbolen, welche allgemein für unser Hobby stehen.

Es gibt zunächst die Karte. Kartenspiele gibt es ohne Ende und sie gehören schon lange nicht mehr zu den einfachen Stichspielen sondern haben sich in den letzten 20 Jahren zu eigenen Persönlichkeiten entwickelt, die die Fairplay mit einem voll guten Preis belohnt. Es sind auch schon lange nicht mehr kleine Schachteln mit viel Inhalt sondern inzwischen auch mal Spiele, welche mit 500 und mehr Karten ausgeliefert werden und wo alleine über Karten alles gesteuert wird. Seien es die Deckbauspiele wie Dominion, die Draftspiele wie 7 Wonders, die TCGs, LCGs, die Adlung-Schachteln, die Amigo-Schachteln oder der heiße Feger des Jahres Hanabi. Karten stehen für Spiele.

Da wäre der Würfel der in vielen Spielen Verwendung findet. Der Würfel ist in den ältesten Spielen zu finden ist teil der ältesten Spiele und gehört auch zu den alten Klassikern der Neuzeit wie Mensch Ärger Dich Nicht, Monopoly oder Kniffel. Kaum etwas wirkt so spielerisch wie dieses einfache mathematische Modell. Würfelspiele sind auch dieses Jahr Trend gewesen und zeigen das hier noch vielen möglich ist. Die Sammelbaren Würfelspiele Mitte der 90er wie Dragon Dice oder die Würfeldeckbauspiele wie Quarriors zeigen auch immer wieder das Würfel ihren Reiz ausstrahlen, dem sich keiner wiedersetzen kann. Selbst Carcassonne hat nach 10 Jahren eine Würfelvariante rausgebracht, auch wenn diese nicht gut ist.

Da sind schließlich die Pöppel. Seien es die einfachen Pöppel wie wir sie aus den Spielesammlungen schon seit Jahren enthalten sind und wie der Spiel-des-Jahres-Pöppel ihn in die ganze Welt getragen hat. Da gibt es seit 2000 auch den Carcassonne Pöppel der von allen geliebt ist, und der auf Grund seiner Form bestimmt auch seinen Anteil an dem Erfolg des Spieles hatte. Und wer sieht wie viele Formen bei Ted Alspach schon an den Geschichten teilnehmen weiß das diese alle für Spiele stehen und meist auch für welche. Auch der Name Pöppel oder im Englischen Meeple steht für unser Hobby und wird von allen als solches erkannt.

Karten, Würfel, Pöppel – Die Dreifaltigkeit der Spiele. Das Brett? Fehlanzeige!

Wir kennen Würfelspiele und Kartenspiele aber eher als Subkategorie der Brettspiele. Wobei ich ja den Begriff der Gesellschaftsspiel bevorzuge, denn oft hat ein Spiel kein Brett. Viele Party und Kommunikationsspiele kommen ohne Brett aus, genau wie auch die Würfel und Kartenspiele. Nur die Pöppelspiele welche es als Begriff gar nicht gibt, brauchen oft ein Brett, aber eben nicht immer, oder immer seltener. Aber ein Brett ist kein Symbol für unser Hobby. Bestimmt weil es so schwer darzustellen ist, weil der Wiedererkennungswert zu gering ist, oder das Schachbrett nicht als Brettspiel akzeptiert ist sondern als Sport. Dem Schach fehlt die Leichtigkeit, wenn es nicht gerade um verspielte Varianten geht.

Was nicht so schwer darzustellen ist und von Guido auch gerne gut veralbert wird ist die Geselligkeit. Die Zeiten wo auf den Schachteln lachende Menschen in dämlichen Posen zu sehen waren, sind glücklicherweise vorbei. Aber sie standen für Geselligkeit. Genau das, was wir am meisten an unserem Hobby schätzen. Alleine Spielen tue ich auch, sogar oft, meist aber eher aus Sucht. In Wahrheit aber schätzen wir alle, nicht alleine Spielen zu müssen. Mit Freunden am Tisch zu sitzen.

Geselligkeit ist auch ein Symbol für Weihnachten. So nutzet die Zeit und spielt zum Fest. Mögen alle Familien die Kingdom Builder unterm Baum öffnen damit so viel Freude haben wie wir es haben. Und mögen alle Spieler echt coole neue Spiele öffnen und mit ihren Gelegenheitsfreunden eine Runde Hanabi frönen. Wobei das wohl dann eher zu Sylvester um Mitternacht, denn auch Sylvester hat Symbole. Und so wie Peer mit Nachnamen Sylvester heißt, heiße ich mit drittem Vornamen Sylvester und ich werde meinen Namenstag mit viel Freude und jeder Menge Spiele verbringen.

Matthias Nagy
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