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Geld und Spiele

Ich hatte bereits darüber geschrieben, dass Spiele nicht immer nur gekauft werden, nur weil sie Spaß machen (https://www.spielbar.com/wordpress/2006/12/03/158).

Anfangs des Jahres kommt ein weiterer Grund hinzu: Sie werden gerade verramscht. Jedes Jahr im Januar/Februar schmeißen Kaufhausketten ausgelaufene Spiele auf den Markt. Gute Gelegenheit ein Schnäppchen zu machen. „Turmbau zu Babel“ wird wohl z.B. irgendwo verramscht (ich habs noch nicht gesehen). Das Spiel hab ich vorletztes Jahr gespielt. Und ich kann mich überhaupt nicht mehr an das Spiel erinnern (Dabei hab ich eigentlich ein gutes Gedächnis. Etwas ähnliches ist mir zuletzt passiert, als ich „Orbitville“ gelesen habe und nach 2/3 gemerkt habe, dass ich es schon einmal gelesen habe).

MaW: Es hat nicht gerade einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Normalerweise ist das ein klares KO-Kriterium. Ich habe bereits genug „nette“ Spiele im Schrank, die ich noch nicht gespielt habe. Mensch, ich habe bereits ne Menge „Gute“ Spiele im Schrank, die ich noch nicht gespielt habe. Ich hab noch nicht mal alle Spiele gespielt, die in den letzten 2 Monaten durch Geburtstag, Examen und Weihnachten in meinen Schrank gelangt sind (nämlich Revolution und Fury of Dracula). Von Spielen die ich gerne mal wieder spielen würde, ganz zu schweigen (Canalmania, Baumeister von Arkadia oder Louis XIV z.B.) Warum Platz verschwenden für ein weiteres?

Naja, es ist billig. Theoretisch ist es natürlich egal wie viel Geld ich verschwende – Rausgeworfenes Geld ist rausgeworfenes Geld. Aber je weniger man bezahlt, desto geringer die Hemmschwelle. Es könnte ja doch irgendwie besser sein, als ich in Erinnerung habe. Ich könnte es zur Not weiterverkaufen (wobei ebay-Preise von Verramschspielen i.a. auch nicht gerade astronomisch sind). Ich könnte irgendwann doch mal Platz für eine große Spielesammlung haben und dann alle Knizia-Spiele sammeln. Und dann mache ich auch gleich noch  Bungeejumping vom Mond.

Zu Beginn der Spielesammlung hab ich natürlich alles gekauft was verramscht wurde (naja fast, ich hab nicht „Den Letzten beißen die Hunde“ gekauft, obwohl es nur 4 DM gekostet hat. Später hab ich dann erfahren, dass es der Vorläufer von „Formel Fun“ war. Mist.). Jeder macht das wohl. Aber im Laufe der Zeit wird der Spieleschrank immer voller und das einzelne Spiel wird immer weniger gespielt. Dann wird man immer kritischer was man kauft. Brauche ich wirklich 4 verschiedene Formel 1 – Spiele oder spielen wir sowieso immer nur Formula De? Und ein Spiel, das nicht gespielt wird, wird auch nicht gespielt, wenns günstig war und verbraucht dennoch Platz. Andererseits: Es kommt ja auch nicht wieder und manchmal ärgert man sich, die letzte Chance vergeigt zu haben.

Denn dann sind wir am anderen Ende des Spektrums: Den Sammlerstücken. Wenn die Sammlung voller wird, beginnt die Jagd nach ausgesuchten Spielen. Und die sind z.T. schwer zu bekommen. Oder teuer. Und teure Spiele haben zu wollen, dafür sorgt schon der Neid Sammlertrieb. Also möchte jeder „Atlantis – Der schwarze Turm“ von MB haben, nicht trotz sondern WEGEN der hohen Preise. Der Besitz ist eine Statusanzeige: Seht her, ich habs! Wenn es einmal eine Neuauflage geben würde, wäre der Ärger vermutlich groß…(Bei einem entsprechenden Aprilscherz hat ein „Marc Gallus“ anscheinend schon Panik geschoben: http://www.spielbox.de/phorum4/read.php4?f=1&i=64694&t=64694).

Solche Spiele, die teuer sind, weil sie teuer sind, bzw. die Sammlerstücke sind, weil sie teuer sind gibt es viele: Outpost z.B. oder auch Roads & Boats (Gutes Spiel, aber für 300€ kann man sich Antiquiy UND Indonesia kaufen und hat noch genug Geld für manch anderes übrig) oder McMulti. Hier reicht ebenfalls der Blick aufs Preisschild um einen Kaufanreiz zu schaffen; wenn auch genau aus umgekehrten Gründen wie bei den Ramschaktionen.

Das verrückte ist: Man weiss nicht vorher, welche Spiele in den Olymp des Sammlerstückhimmels gelangen (Ist „Olymp und „Himmel“ nicht etwas doppelt?). Mangelende Verfügbarkeit mag ein Grund sein, ist aber nicht der einzige (siehe Carabande und besonders die Erweiterung). Qualität ein anderer aber auch nicht der einzige (Ave Cäsar ist nicht schlecht aber bestimmt nicht bahnbrechend. Outpost ist aus heutiger Sicht nicht wirklich kaufenswert). Also hilft nur: Alles kaufen. Oder zumindest bei Verramschaktionen zugreifen.

Nur so zur Sicherheit.

Bis dann,

Peer

Peer Sylvester
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2 Kommentare

  • Genau bei diesen Überlegungen habe ich mich in den Tagen nach Weihnachten auch ertappt. Da bot doch glatt ein großer Anbieter im Internet recht aktuelle Spiele mit 50%+ Reduktion an. Da mein Spieleschrank inzwischen ziemlich voll ist, begann das große Grübeln: Soll ich oder soll ich nicht. Kurz gefasst: Ich tat es. Und bereute es definitiv nicht. Es waren aber auch Titel gewesen, die ich schon immer mal gerne Probe gespielt hätte.
    Den Real Ramschverkäufe von Turmbau zu Babel und Amun-Re widerstand ich dafür dann doch, hier hatten mich die Titel noch nie so richtig gelockt. Und selbst ein Spottpreis von 10,- € konnte sich schlussendlich nicht gegen meine akut steigendes Platzproblem im Spieleschrank durchsetzen.