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Die besten der Besten?

Zwei neue Rezis sind online: Alchemicus und Voll verknotet!

Ein Grundbedürfnis eines jeden Brettspieler scheint es zu sein, eine ordentliche Liste mit tollen Spielen zu erstellen. Möglichst sogar noch eine Rangliste oder sowas. Natürlich sind diese Listen höchst subjektiv und meistens ist das ja auch gerade gewollt (man denke an so komische Dinge wie den „Sylvester“).

In der vergangenen Woche sind mir zwei weitere ambitionierte Versuche für „Listen“ untergekommen: Die Boardgamegeek Hall of Fame (neue Nominierungen wurden gesucht, die HoF wurde bereits 2010 gegründet) und die Suche nach „den besten Spielen aller Zeiten“, die von Superrtl in Kombination mit Toys ´r´Us durchgeführt wird.

Das letzteres natürlich mehr ein Marketinggag ist als eine ernstzunehmende Liste, sollte wohl jedem klar sein. Allein schon, dass man die Spiele anklicken kann, die von TrU beworben werden und andere Nominierungen eintippen muss, dürfte die Chancen für alles jenseits Monopoly und Pokemon drastisch senken (es sei denn wir einigen uns darauf, dass jeder Leser für Advanced Squad Leader oder so stimmt). Aber die Liste zeigt ein anderes Problem, dass man bei derartigen Listen leicht hat: Nur bekannte Spiele können viele Stimmen bekommen. Damit ist es eher eine Umfrage nach dem „bekanntesten Spiel“ und nicht nach dem „besten Spiel“. Kommt das jemanden bekannt vor? Jupp, dasselbe Problem hat auch der Deutsche Spielepreis. Nur dass dort eine andere Zielgruppe abstimmt. Der DSP ist ja mehr eine Umfrage, welches Spiel die Szene besonders häufig gespielt hat, über die Qualität lässt sich nichts aussagen.

Und die Hall of Fame? Ein komisches Ding. Normalerweise werden in Hall-of-Fames ja Personen geehrt und das ist irgendwie OK. Aber Spiele können nicht „geehrt“ werden, man kann höchstens eine Liste aufstellen mit Spielen, die irgendwie bekannt und/oder erfolgreich waren. Und eine Liste mit bekannten Spielen erscheint mir ziemlich redundant. Mal abgesehen dass ich nicht weiß, was mit Klassikern ist: Gehören die in eine HoF oder ist die bloße Tatsache, dass sie seit Hunderten oder (im Falle Backgammons oder Mühle) tausenden von Jahren gespielt werden nicht irgendwie genug?

Statt einer Spiele-HoF wäre eine Autoren-HoF sinnvoller. Zum einen würden Menschen geehrt, zum anderen könnte man so tatsächlich das Augenmerk darauf legen, dass Autoren hinter Spielen stehen und dass es da -wie bei Musik, w es zahlreiche Hall of Fames gibt- sehr einflussreiche Persönlichkeiten gibt. Eine Spieleautoren-Hall-of-Fame hätte meine Unterstützung, eine Spiele-Hall-of-Fame ist eine Spielerei, mehr nicht.

ciao

peer

 

Peer Sylvester
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19 Kommentare

  • Ich finde gut, dass mal der Werk im Mittelpunkt steht und nicht der Mensch dahinter, denn auch Kunstwerke wie Spiele haben eine eigene Persönlichkeit, die nicht immer ganz deckungsgleich mit dem Autoren sein müssen. Und man sollte mehr Augenmerk auf die Persönlichkeit des Kunstwerkes legen, denn mit dieser hat ja der Spieler ja unmittelbar Kontakt. Und mal ehrlich, ein Autor, auch ein guter, hat nicht nur gute Ideen und gute Spiele. Und ein Sympathikus macht nicht unbedingt die besten Spiele.
    Nebenbei ist ja eine Auszeichnung eines Werkes auch die Auszeichnung der Person, die sie gemacht hat.

  • Naja, ich finde, dass die Spielebranche durchaus die Autoren, die kreativen Köpfe hinter den Spielern, mehr in den Mittelpunkt rücken könnte. Im Vergleich mit beispielsweise der Buchbranche, in der es kaum eine Werbung gibt, ohne den Autor groß herauszustellen, oder der Filmbranche haben wir jede Menge Nachholbedarf. Dies ist ja auch Ansatzpunkt der aktuellen SAZ-Kampagne „Auch Spiele haben Autoren“, mittels derer z.B. Verlage, Journalisten und Onlineshops direkt angesprochen werden sollen.

    Ob eine spezielle Hall of Fame für Autoren notwendig ist, weiß ich nicht. Etwas mehr Wertschätzung der Spieleautoren wäre allerdings sehr wünschenswert. Neulich feierte der S. Fischer Verlag in Frankfurt sein 125jähriges Bestehen. Verlegerin Monika Schoeller sagte in ihrer Rede „Ohne Autoren wären wir alle nicht hier“ und unterstrich damit die Bedeutung der Autoren für die Buchverlage. Eine Erkenntnis die in der Spielebranche so klar ausgesprochen noch nicht ganz angekommen ist.

  • Weil das Werk im Mittelpunkt steht, hat es aber eben den Stellenwert eines Gebrauchtgegenstandes, nicht eines Werkes. Bei meinem Tisch kenne ich den Autor auch nicht, bei meinen Büchern und meinen CDs und Filmen (weitestgehend) schon.
    Jeder kennt Buchautoren den Namen nach und die Autoren der bekanntesten Werke gelten als Allgemeinwissen. Bei Spielen sind die Autoren komplett unbekannt – Wer kennt schon den Autoren von Monpoly oder Scrabble, zu schweigen von Carcassonne oder Siedler von Catan (letzteres war mal ne 250.000 Euro-Frage, der Kandidat musste passen)…

    Das wird durch eine HoF kaum besser, aber eine Spiele-HoF hat nun ebenso viel Zweck wie eine Liste bekannter Biermarken („Hall of Fame der Biere“)

  • Wenn man Autoren in den Mittelpunkt stellt, dann haben Leute Teuber vielleicht keine Chance, denn als ich ihn in einer Sendung gesehen habe, fand ich ihn als Person wenig spannend, er war kein klassischer Entertainer.

    Die Qualität von Carl Barks wurde auch erkannt, ohne dass die Menschen wussten, dass es nun Carl Barks war, der sie schrieb und zeichnete. Vielleicht war es auch gut, dass man ihm vom Starrummel zu seinen kreativen Zeiten fern gehalten hat. Dauernd Interviews geben sie müssen, lenkt nämlich auch ab.

    Was ist schlimm, wenn ein Spiel genutzt werden. Vielleicht ist dieses das größte Kompliment, was man seinen Autoren geben kann.

    Übrigens sollte ein Verleger wissen, was er an seinen Kreativen hat. Ich sprach von der medialen Seiten, nicht von der finanziellen, da sollte ein guter Autor gut entlohnt werden.

  • Ich gebe Peer recht. Es gibt genug Preise, welche die Spiele ehren und ein Blick auf alle Spiel des Jahres Preisträger und deren Nominierungs- und Empfehlungslisten kann schon super als Hall of Fame dienen. Da noch persönlichen Geschmack und verklärte Erinnerungen mit reinzuschieben wie bei BGG, ist eigentlich nicht wirklich etwas was wir noch gebraucht haben.

    Eine Hall of Fame für Autoren wäre da schon interessanter. Die Linien müssten nur klar gekennzeichnet werden. Mindestens X Veröffentlichungen sei Y Jahren und Bonuspunkte für entsprechende Preise. Wie die Feinheiten aussehen ist da gar nicht so wichtig. Vorbild wäre für mich die Hall of Fame beim American Baseball.

    Die ersten drei in der Liste wären dann ganz sicher Sid Sackson, Wolfgang Kramer und Reiner Knizia. Und dann kommt schon eine Flut von ebenso verdienten Autoren wie Uwe Rosenberg, Klaus Teuber, Rudi Hoffmann, Michael Schacht, Stefan Feld und etliche andere.

    In meinen Augen müssen diese Autoren nicht unterhalten, oder vor der Kamera gut rüberkommen. Es ist eine Form der Würdigung, eine die unabhängig von einzelnen Spielen stattfindet.

  • Auch „Tische“ haben Autoren (s. Peers Tisch, Kommentar Nr. 5)

    Wenn Gebrauchsgegenstände zu Designobjekten werden, tritt der Werkcharakter meist deutlicher hervor. Ist ein „Tisch“ (oder Stuhl) von einem bekannten Designer wie z.B. Philippe Starck oder ein anderer Gebrauchsgegenstand wie ein Auto von Luigi Colani, wird der Gegenstand plötzlich zum viel beachteten Werk und noch darüber hinaus zu einer Kunstform erhoben. Das Werk kann durch die Bearbeitung eines Designers in seiner Funktionalität durchaus hinzugewinnen, genauso aber auch verlieren. Ich behaupte mal: Je ungemütlicher ein „Designerstuhl“ ist, desto limitierter muss er sein, um trotzdem zum Objekt der Begierde zu werden. ;-)

    Das Interessante daran ist, dass mit steigendem Bekanntheitsgrad des Designers (und seines Marktwertes), der Gegenstand tatsächlich umso weniger „gebraucht“ wird. Oder anders ausgedrückt: der Tisch steht in der Wohnung und das Auto steht in der Garage wie moderne Museumsstücke – anfassen (und benutzen) verboten! Wenn eine starke „Durchdringung“ von Design und Funktionalität stattgefunden hat, also eine Neuinterpretation oder sogar Verbesserung der Funktionalität, wird der Designer dagegen mehr und mehr zum „Tischler“ und „Ingenieur“. Man kann hier den Designer, der die Form nicht verändert und eher für dessen Image bzw. das Erscheinungsbild zuständig ist, gut vom Produktdesigner unterscheiden, der die Form von Grund auf neu überdenkt und aufbaut. Letzterer wird so zum „Autor“ (s)eines Werks.

    Auf Spiele übertragen, wie z.B. zuletzt bei Poseidon’s Kingdom, lässt sich gut beobachten, was „durchdringendes“ Spieldesign in Kombination mit einer limitierten Auflage alles bewirken kann. (Und wenn dann noch das Spiel als Spiel gut ist …) In jedem Fall ist für Aufmerksamkeit gesorgt, wenn Spielfiguren derart fantasie- und liebevoll gestaltet sind. Das kann dann das Verdienst eines Autors allein sein; meist sorgen die Verlage (und in deren Auftrag die Produktdesigner, Grafiker etc.) für die Produktgestaltung – und entwickeln den Prototypen hin zum fertigen Spiel weiter. Das fertige Spiel kann sich daher von ein wenig bis sehr stark vom ursprünglichen Werk des Autors entfernen. Doch wäre eine Weiterentwicklung ohne diesen überhaupt möglich?

    Wenn hier von einer „Hall of Fame für Autoren“ die Rede ist, dann lässt sich die eigentliche Autorenleistung vielleicht gar nicht mehr so trennscharf bestimmen. Denn, welchen Wert hatte das Spiel (eines Autors) bereits, bevor es in die redaktionelle Bearbeitung gegangen ist; welchen, bevor sich ein Grafiker der Gestaltung des Spielmaterials angenommen hat? Lässt sich diese Leistung ermitteln? Dazu bringe ich nochmals den Tisch „ins Spiel“, ohne dessen „Grundidee“ keine Weiterentwicklung durch einen Designer möglich (gewesen) wäre. Gewinnt diese Idee durch zusätzliche Funktionalität an „Wohnwert“ hier und an „Spielwert“ dort, kann man von einer honorablen Leistung sprechen. Alles Andere ist Selbstzweck!

    Ein Spiel kann mehr, als nur ein Gebrauchsgegenstand wie ein Tisch sein. (Viele Spiele brauchen allerdings einen Tisch. ;-)) Ein Spil ist mehr wie ein Buch! Es ist ein dynamisches Medium, eines, das einen wichtigen Zweck erfüllt: es verbindet Menschen in dem Moment des Spielens. So direkt schafft das kein Buch. Die Gestaltung kann den Effekt – die Anziehungskraft – verstärken, sie ist aber zweitrangig. Zumindest sehe ich das so (trotz des Umstands, dass ich selbst Grafik-Designer bin).

    Die Aktion der Spiele-Autoren-Zunft AUCH SPIELE HABEN AUTOREN, wie ich sie begreife, möchte sich daher verstärkt für die Leistung der Autorin/des Autors einsetzen. „Autoren, die andere Menschen zum Spielen anregen“ sollte gleichbedeutend wichtig sein (oder werden) wie „Autoren, die zum Lesen anregen“. Eine „Hall of Fame für Autoren“ kann dazu einen wertvollen Beitrag leisten.

    Gerhard Junker

    PS: „Wer hat’s erfunden?“ fragt die Werbung. „Der/Die hat’s erfunden!“ könnte auch eine Antwort sein, die eine Jury wie die des Spiel des Jahres e.V. einmal geben könnte. Eine andere Antwort gibt bereits die spielbox mit ihrem Almanach über die Spiele eines Reiner Knizia oder dem über Wolfgang Kramer. Hier liegt die Betonung allerdings nicht so sehr auf „Auch Spiele haben Autoren“, sondern auf „Alle diese Spiele haben EINEN Autor“.

  • Die Insider kennen ja Kramer, Teuber und so weiter. Wenn sie über der Spieleszene hinweg populär sein wollen, müssen sie eben auch unterhalten können, um bei Talkshows und so weiter eingeladen zu werden (Deswegen kennen die meisten auch Teuber nicht, er ist schlicht nicht talkshowtauglich.) Ansonsten bleibt es Szeneevent.

    Wenn man den Autor mehr hervorheben will, dann bedeutet es gewissermassen eine Einschränkung für die Autoren. Jemand der mit einem Strategiespiel populär wurde, darf ab dann nur Strategiespiele machen, weil der Mob, ähm die Fans, dieses erwarten.

  • Das sehe ich nicht so. Viele Buchautoren scheuen ebenfalls Talkshows. Mein Lieblingsautor Stephenson z.B. ist in den USA nie irgendwo zu Gast und er ist dennoch Bestsellerautor.
    Und auch eine Einschränkung kann ich nicht erkennen. Die meisten Autoren haben einen ganz bestimmten Stil – und den haben sie jetzt auch schon…

  • Man würde noch mehr darauf achten, dass der Spieleautor nicht das genre wechselt, weil es Käufer verschrecken könnte. Buchautoren verwenden deswegen ja Pseudonyme, wenn sie das Genre wechseln.

    Teuber und Stephenson sind doch vergleichbar. Beides Bestsellerautoren, beides eher Insider bekannt, beides keine Stars im medialen Sinne.

    Was ist der wahre Unterschied? Buchläden gibt es viele, Spielläden nicht.

  • Dir Frage ist allerdings, ob die Spieleautoren den überhaupt in solchem Maße persönlich geehrt werden. Ich denke, dass viele auch schon zufrieden sind, wenn ihre Spiele sich gut verkaufen und allgemein als „gut“ annerkannt werden. Solche Leute erfinden Spiele um des Spielens Willen. Ähnlich wie Grigori Perelman. Ich vermute die wenigsten kennen ihn. Einer der klügsten Köpfe unserer Zeit. Er hat ein schwieriges mathematisches Problem gelöst (die Poincaré-Vermutung) und wurde auch mit Lob überhäuft (zurecht) und hätte alle möglichen Preise gewonnen, wenn er sie nicht abgelehnt hätte. Er sagte, ihm reiche es, dass das Problem nun gelöst sei.

    Und wieso soll es bei manchen Spieleautoren nicht genauso sein? Ausserdem sind sie ja nicht unbekannt, in der Szene kennt jeder einen Klaus Teuber oder einen Wolfgang Kramer.

    Ich fände es natürlich schön, wenn durch einen solchen Autorenpreis oder eine HoF der Welt der Gesellschaftsspiele an sich mehr Aufmerksamkeit zukommt. Denn eine Hof bei BGG zB würde zwar die Autoren in einer gewissen Weise würdigen, allerdings würden sicherlich viele diese Liste mit einem Kopfnicken abtun und sagen: „Yo, meine Liste sähe ähnlich aus“. Wenn sowas allerdings zB von der SdJ-Jury käme (Stichwort „Sonderpreis für Lebenswerk“, oder so, hätte es mit Sicherheit einen anderen Stellenwert.

  • Spät, aber nicht zu spät. Eine Spieleautoren HoF halte ich für eine ausgezeichnete Idee und würde dies auch jederzeit unterstützen. Es wertet ja nicht nur das Spiel auf und das Spielen, weil es die Kreativität, die technischen und gestalterischen Fertigkeiten der Autoren hervorhebt und vielleicht auch in das Bewusstsein der Öffentlichkeit bringt, welch ein komplexes Werk solche ein Spiel ist, mehr als eine Sammlung von Teilen und eine Gebrauchtanweisung – und welche Könner die Großen der Szene sind. Es wäre vor allem auch ein Zeichen der Anerkennung von Seiten der Spieler, sei es Hobby-, Gelegenheitsspieler oder Spieleautor und nicht zuletzt auch der Verlage für die Menschen, die Spielekonzepte und -mechanismen unermütlich weiterentwickelt haben, maßgeblich daran beteiligt waren, Spiele, vor allem Brettspiele, auf das Niveau zu heben, das wir heute haben, die nicht zuletzt mit ihrer Kreativität und ihrem Können auch für zahlreiche vergnügliche Stunden unseres Lebens gesorgt haben, Unterhaltung im besten Sinne auch in der Verknüpfung von Kunst und (Spiel)Technik. Mir jedenfalls würden gleich mehrere einfallen, denen diese Anerkennung gebührte, und vielleicht konnte man ja, in eine HoF auch innovative Grafiker und Verleger aufnehmen, die sich um das Spiel verdient gemacht haben. Es wäre wohl auch für die Spieler von Bedeutung, wenn sie voller Stolz auf die herausragenden Persönlichkeiten der Spieleentwicklung zurückblicken könnten. Klingt sehr pathetisch, aber ist so, warum sollte ein Kunstform wie das Spiel hinter Musik und Literatur, hinter Malerei und Theater zurücktreten? Und es würde dennoch eine kleine Sache bleiben – ob je ein Spieleautor ein Entertainer sein muss? Wohl selten genug – die Gagen würden wohl kaum mit denen der diversen Popsternchen konkurrieren, es wird wohl auch lange kein Deutschland sucht den Superspieleentwickler geben und wenn einige Teenager kreischend in Ohnmacht fallen, wenn Herr Kramer durch die Stuttgarter Fußgängerzone geht – dann sei es ihm gegönnt. Ich bin mir sicher, das auch ohne jede Ehrung Spieleautoren weiter kreativ sein werden und das Spielen weiterentwicklung – aber was für Spieler die Siegpunkte, ist für die Autoren, neben dem Honorar, die Anerkennung.

  • Innerhalb der Spieleszene sind Kramer und Teuber durchaus bekannt und es wird auch so bleiben, dazu kann auch die Bestengalerie von Spieleautoren nicht sonderlich viel beitragen. Erst wenn ein Autor, der genauso kreativ und erfolgreich wie Kramer, Teuber ist, auch noch dazu fernsehgerecht, sprich schlagfertig, lustig, sympathisch, spannend, charismatisch oder telegen, ist, wird er über die Grenzen der kleinen Spielerszene bekannt werden.

  • Ich glaube nicht, dass das Fernsehen das einzige Medium der Welt ist. Und ich glaube nicht dass alle berühmten Fotographen, Künstler, Schriftsteller etc. telegen sind.
    Du verennst dich da in was, fürchte ich.

  • Aber noch das bestimmende Medium. Noch sind Spieleautoren nicht Teil des Schulunterricht, was eine andere Quelle wäre, wie viele einen Künstler, Schriftsteller und Fotografen kennen lernen können. Und ich bin mir sicher, die meisten berühmten Fotografen, Künstler und Schriftsteller kennen die meisten Menschen nicht.

    Innerhalb des Mediums sind Teuber, Kramer und so weiter berühmt. Und leider ist die Spielszene etwas kleiner als die Literaturszene, es gibt ja mehr Buchläden als Spielläden. Und Bücher werden öfters verfilmt, was auch den Ruhm eines Autors steigen kann.

  • ich glaube nicht, dass eine Hall of Fame das Ziel haben sollte, ihre Mitglieder für „die meisten Leute“ bekannt zu machen. Die meisten leute interessieren sich nämlich nicht für Spiele. Spieleinteressierte (aber keine Vielspieler) sollten die Leute kennen oder zumindest eine Möglichkeit haben, diese kennen zu lernen.
    Um ein Beispiel aus einem anderen Bereich zu nehmen: Hier sind die Nominierten für die Rock ´n´Roll Hall of Fame : http://rockhall.com/inductees/
    Ich glaube nicht, dass Leute, die sich für diese Musik nicht interessieren alle kennen (mmh, ich kenne Laura Nyro nicht).
    Man sollte vielleicht etwas weniger ambitionioert an die Sache herangehen: Teuber, Kramer & Cop sollen ja nicht gleich Allgemeinwissen werden (da würde ich sagen sind auch andere Namen echt wichtiger…), als ersten Schritte sollte man aber solche Autoren – und vor allem weniger bekannte, die viel für die Spieleszene getan haben wie Tresham oder Garfield – hervorheben und bekannt machen.

  • Ergänzung.: Die RnR HoF ist ein gutes Beispiel: Man guckt, wen man kennt und wenn man jemanden nicht kennt, informiert man sich, wenn man sich für die Materie interessiert (geht zumindest mir so).Ähnlich würde eine Brettspiel Hall of Fame wirken: Wer sich rudimentär dafür interessiert, stolpert drüber, guckt wer drin ist und warum. So werden Autoren bekannter.

  • Mir ist es immer noch lieber, wenn die Spiele bekannte werden, nicht die Autoren. Ich finde mir generell weniger Personality auch in der wünschen, weniger Begutachtung, ob ein Künstler sympathisch ist. Ist das Spiel, das Lied oder der Roman, darauf muss es ankommen. Bei manch großen ist es soweit gekommen, dass man kaum ihre Werke kennt (gelesen/ gesehen oder gehört) hat, aber der Name allen etwas sagt. Wie viele die mit dem Namen Hitchcock etwas anfangen können, haben wirklich ein Film von ihm gesehen?