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Martin Gardner ist tot!

Normalerweise poste ich nicht so kurz hintereinander, aber manchmal nimmt mich eine Meldung so mit, dass in die Tasten greifen muss. Es ist wieder soweit: Martin Gardner starb gestern im Alter von 95 Jahren.

Wer ihn nicht kennt: Martin Gardner war sicherlich der bekannteste Unterhaltungsmathematiker und Skeptiker des 20. Jahrhunderts. Er ist Autor zahlreicher Puzzles und Bücher über die verschiedensten Spielarten der Unterhaltungsmathematik und schrieb bis ins hohe Alter Artikel für den Skeptical Inquirer. D.h. er war kein Spieleautor oder ähnliches.

Das ich hier dennoch über seinen Tod berichte hat zwei Gründe: Zum einen hatte er einen großen Anteil daran, dass ich Mathematik (auf Lehramt) studiert habe – ich habe (fast) alle seine Bücher, die in deutsch erschienen sind und durch die zahllosen verschiedenen interessanten Aufgaben und Artikel habe ich begonnen mich ernsthaft für die Mathematik zu interessieren.

Zweitens ist in seinen Artikeln auch immer wieder über Spiele berichtet worden und das in einer Zeit (50er-70er Jahre), in der das keineswegs selbstverständlich war. Er hat zum ersten Mal über Sid Sacksons „Muster“ und über Robert Abbots „Eleusius“ berichtet. Er hat Conways „Sprouts“ („Spösslinge“) bekannt gemacht. Und darüber hinaus über zahllose andere Spiele geschrieben, u.a. über Piet Heins/Robert Nashs Hex über Tangram (und damit in den USA einen kleinen Boom ausgelöst), Crunch, Somawürfel, Dame und er hat Conways Spiel des Lebens bekannt gemacht(die zellulären Automaten). Und das sind nur die, die mir auf Anhieb einfallen.Für jemanden, der nicht zur „Szene“ gehört, hatte er damit einen beachtlichen Anteil an der Spiele“früh“geschichte des 20. Jahrhundert.

Ich werde ihn vermissen!

Peer

Peer Sylvester
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2 Kommentare

  • Und neulich habe ich mal viele meiner „alten“ Bücher aussortiert. Aber die von Gardner behalten, weil es mich immer wieder mal reizt, einen Blick hinein zu werfen!

    Johannes

  • Die „Mathematische Rätsel und Spiele“ sowie „Noch mehr mathematische Rätsel und Spiele“ habe ich schon in meiner Jugend gern gelesen. Jo, der Martin Gardner war schon etwas Besonderes und wie Johannes schon sagt: Diese Bücher sortiert man nicht aus.