spielbar.com

Essen 2015: Vorschaupost

Eigentlich wollte ich mit diesem Beitrag warten, bis die Messe etwas dichter gerückt ist, aber Atti hat ja schon so schön angefangen und außerdem fällt mir im Moment nichts besseres ein :-) Also ein paar Informationen über Spiele, die ich kenne:

Natürlich ganz oben: Mein The king is dead von Osprey Games. Sehr schöne Ausgabe! Alles weitere ist ja schon gesagt. Oder fast: Ich werde am Samstag zwischen 12 und 1 am Stand (7-J111) signieren. Oder quatschen, je nachdem was ihr wollt. :-)

Ich habe keine genaueren Angaben, aber ich vermute stark das Clicker Spiele das Gemeinschaftsprojekt von Günter Cornett und mir namens Old Town Robbery verkaufen wird, das offiziell zu Nürnberg erschien. Ich habe hier nicht viel darüber geschrieben (bzw. gar nichts), weil a) ich nicht wusste wann es genau erscheinen sollte (der Termin wurde mehrmals verschoben) und b) es sich eher an Kinder richtet Es ist ein Merkspiel mit Erzählkomponente und einem, wie ich meine, netten Mechanimus: Der Sheriff wandert durch die Stadt und trifft Leute. Ist er bei allen gewesen, gibt es einen Überfall und er muss den Täter suchen. Dazu müssen die Spieler richtig tippen, in welchen Gebäuden sich die Zeugen gerade aufhalten. Wie gesagt: Ein witziges Merkspiel :-)

So aber genug von mir. Ich hatte das Glück schon eine Reihe von Japan Brand- Spielen gespielt haben zu können oder so. Hier meine Ersteindrücke:

Sheep & Thief: Eine schöne Mischung aus Drafting- und Legespiel. Man draftet die Legekarten und legt diese in seiner Privatauslage an. Beim draften muss man gleichzeitig darauf achten, dass man Wege und Flüsse verbindet (das gibt Punkte), und dass die Karten auch Schafe zeigen (das ebenfalls), irgendwie vernachlässige ich immer eines der beiden… Das ist schon einmal nett & knifflig – so ähnlich wie Don Quixote & co. Für zusätzliche Interaktion sorgen die Diebe: Wer eine Karte mit einem Dieb spielt, bewegt bei jedem Spieler (inkl. sich selbst) den Diebesmarker (für alle in dieselbe Richtung) und greift alle gegnerischen Schafe ab. Eigene Schafe schmeißt der Dieb aus dem Spiel, so dass man aufpassen muss, sich keine Grube zu graben. Wirklich nettes Familienspiel, macht Spaß!

The mystery of Datakamo: Im Prinzip Barbarossa/Knätsel ohne Kneten. Jeweils einer ist der Professor, zieht ein Stück Porzellan aus dem Beutel und überlegt sich (anhand des Gefühls, nicht des Aussehens!) was das sein könnte. Die anderen Raten. Jeder darf mal. Ich glaube das sagt schon so ziemlich alles. Ist nett, hat mich aber nicht so richtig überzeugen können. Die zu ratenden Teile schwanken für mein empfinden zu sehr zwischen „kinderleicht“ und „hammerschwer“ ohne richtige Zwischentöne. Nur für Fans des Genres.

The arabian Pots: Sicherlich zu überproduziert, da der Preis etwas zu hoch für diese Kategorie Spiel ist. Aber: Es ist originell und gut, gerade mit Kindern. Im Prinzip versucht man drei Krüge mit gleichem Inhalt in eine Reihe zu bugsieren (man darf immer zwei benachbarte Töpfe tauschen). Also eine Art abstraktes Strategiespiel. Aber die Töpfe sind zu. Also ein Merkspiel. Und man kann die nur durch Schütteln unterscheiden. Also ein … äh… Höhrspiel? Der Glücksfaktor ist nicht ohne, denn oft gibt man ungewollte Vorlagen. Dennoch: Ich spiele es gerne mit meiner Tochter, denn es führt sie an abstrakte Taktik heran, aber sie hat (wegen des Memoryfaktors) auch gute Gewinnchancen. Daher gefällt es mir doch recht gut :-)

Rubbish Auction: Ein hässliches Auktionsspiel. Aber durchaus ein gutes – und eines, dass ich überhaupt gar nicht kann. Man steigert mit Geld aber verdeckt. Man kennt einen Schein des Gebotes des Vorgängers und die Anzahl, die der Vorgänger geboten hat. Das liefert schon einiges an Hinweisen. Zumal bis auf den letzten, niemand den höchsten Schein der Vorrunde benutzen darf. Es ist also kein reines Blind Bidding, nur ein „stark kurzsichtig Bidding“. Das Höchstgebot bezahlt sein Gebot mit Siegpunkten und bekommt den Gegenstand. Der ist 30SP wert, wenn der Spieler den auf seiner geheimen Auftragskarte hat und wertlos, wenn nicht. Der letzte Spieler bekommt nur die Auktionatorkarte und kann in der nächsten Runde Gegenstand und Startspieler bestimmen. Alle anderen bekommen ihr Gebot in Siegpunkte ausgezahlt. Und das ist erstaunlich clever. Wie gesagt, ich habe schrecklich abgeschnitten, hatte aber meinen Spaß. Man kann auch gewinnen, wenn man nicht beide Geheimaufträge erfüllt, wenn man dafür ordentlich SP als Zweitbester (o.ä) abgreifen kann. Und wer beide Geheimgegenstände bekommt, kann dennoch im hinteren Mittelfeld landen, wenn man zu hoch gepokert hat. Ein wirklich schönes Spiel, wenn man Versteigerungsspiele und/oder Bluffspiele mag.

Nicht gespielt, nur die Regeln übersetzt habe ich von Village of Familiar. Hier muss man im Prinzip mit Karten Baumhäuser bauen. Dazu braucht man Karten verschiedener Stockwerke, die farblich zueinander passen. Der Puzzleaspekt wird dadurch verstärkt, dass auf den Karten auch Effekte sind, vor allem, dass mit der entsprechenden Etage noch Tränke in diversen Farben hergestellt werden können, wenn bestimmte Rohstofffelder besetzt werden (wozu wieder Karten notwendig sind). Außerdem müssen die Tränke mit wieder anderen Karten an andere Häuser angeschlossen werden, die dann SP generieren. Verwirrend? Ja. Im Prinzip ein großes Multidimensionales Kartenpuzzle. Damit das nicht in eine Grübelorgie endet, wählt jeder die Karten gleichzeitig aus. Da gibt es dann einen Bonus für den schnellsten, aber ich denke dennoch nicht, dass der Stressfaktor dominiert.

ciao
peer

Peer Sylvester
Letzte Artikel von Peer Sylvester (Alle anzeigen)