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Erweiterte Möglichkeiten

Das ist mal eine Frage an die Leser: Atilla schreibt ja so schön von den Spielen, die ihn interessieren. Soll ich da unterbrechen, um mir irgendwas aus den Fingern zu saugen? Springt jeder ab, wenn ich das nicht tue? Wenn ich das tue? Keine Ahnung…

Alles fokussiert sich im Moment ohnehin auf die Messe. Entweder geht es um Spiele, die herauskommen oder es geht um Spiele, die es nicht schaffen rechtzeitig fertig zu werden, weil die Messe dieses Jahr so früh liegt. Oder um Spiele mit unglaublichen Packmaßen. Oder um die beliebten „Diese Leute mögen wir nicht“-Postings, bei denen dann über Leute mit Kinderwagen, Sackkarren, Rucksäcken oder Trolleys gemeckert wird. Ist ja furchtbar wenn man beim Hetzen zum nächsten Spiel 23 Sekunden zu spät kommt, weil irgendsoein unverschämter Autor die Messe nutzt, um seine Prototypen zu demonstrieren. Und er die nicht in einer Hemdtasche unterbringen konnte – Furchtbar!
(Der einzige unangenehme Zusammenstoß letztes Jahr, war ein großer Rockertyp, der mit versteinerter Miene durch die Hallen schritt und keinen Schritt zuseite machte und so alle anrempelte. Er hatte übrigens weder Rucksack, noch Kinderwagen noch Sackkarre, sondern war einfach unverschämt). Aber (fast) genug zur Messe.

Neulich schrieb Matthias auf Twitter (*): Das wird eine Erweiterung, die nicht nur einfach mehr von allem bietet, sondern das Spiel echt erweitert und verändert.

Interessant, dass man das heutzutage extra hinschreiben muss.

Natürlich gab es schon immer neue Karten/Spielpläne/Gebäude für erfolgreiche Spiele. Man denke nur an die zahlreichen Karten für Diplomacy, Empire Builder oder gar Dampfross. Das ist natürlich völlig legitim. Und auch Familienspieler wollen für ihr Carcassonne in erster Linie neue Plättchen.

Dann kam vor allem Siedler von Catan und damit die Erweiterung auf eine größere (oder kleinere) Spielerzahl. Doch vor allem kam mit den Siedlern auch eine thematische und spielerische Veränderung. Seefahrer und vor allem Städte & Ritter veränderten das Spielgefühl und nicht nur die Anzahl an Möglichkeiten pro Zug. Man bekam fast ein neues Spiel mit demselben Grundprinzip und einigen Parallelen. Sowas ist ein bisschen aus der Mode gekommen (meistens sind entsprechende Spiele „standalone„, auch weil das natürlich leichter umzusetzen ist). So sehr die anderen „More of the same“-Erweiterungen ihre Berechtigung haben (ich selber habe mehrere K2-Berge oder Formula De-Pläne), so schade fände ich es wenn die anderen Erweiterungen vernachlässigt werden würden. Gerade bei thematischeren Spielen macht es sinn, neue Ecken, neue Aspekte anzugliedern.

Zudem plagt ein weiteres Problem die Spiele: Maximal 4 Spieler. In diesem Jahr habe ich genau einen Spieleabend mit dieser Spieleranzahl besucht, sonst waren wir immer mehr. Als Resultat sind fast alle Vierer-Neuheiten der letzten Messe bei mir noch ungespielt! Mehr Spieler sind aber oft schwer ohne größere Veränderungen in ein bestehendes Spiel einzubauen. Also bietet es sich an, einen ganz neuen Aspekt in ein Spiel einzubauen, der dann das Spiel auch auf eine größere Spieleranzahl erweitert.

Das ist aber tatsächlich oft nur für einigermaßen erfolgreiche Spiele anwendbar, denn nur dort kann man darauf vertrauen, dass sich Fans tatsächlich in eine solche Umwandlung einarbeiten, statt einfach ein neues Spiel zu kaufen. Eine solche Erweiterung benötigt ja i.A. oft auch eine größere Menge neuer Regeln. Nicht zu reden von dem deutlich höheren Testaufwand…

ciao

peer

(*) Vielleicht war das gar nicht auf Twitter, sondern anderswo. Vielleicht war das auch gar nicht Matthias sondern jemand anderes. Vielleicht war der Text auch ein anderer. Wer weiß? Ich jedenfalls nicht.

Peer Sylvester
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