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Verlagsvorstellung Fryxgames

Die Verlagsvorstellungen sind seltener geworden, leider antworten weniger Verlage auf meine Anfragen (warum auch immer). Fryxgames aus Schweden sind da anders: Die haben gewantwortet und das sehr enthusiastisch. Da die Spiele interessant sind, habe ich mich einmal mit den Jungs unterhalten! (Endlich – eigentlich hatte ich 2012 schon deren Karte aus Essen mitgenommen, aber irgendwie ist es mir durchgerutscht, so dass ich das jetzt endlich nachholen kann!)

Bitte stelle Dich und Deinen Verlag kurz vor!

FryxGames sind ein Familienbetrieb, gegründet von meiner wirklich großen Familie. Wir sind insgesamt 10 Brüder und 6 Schwestern und wir alle, auch unsere Eltern, sind  begisterte Brettspieler. Wir sind mit Brettspielen aufgewachsen und spielen, entwickeln und diskutieren über sie seit unserer Kindheit.

2011 haben wir entschieden, dass unsere Spiele gut genug für die Welt dort draußen sind. Wir haben einen Stand auf der Spiel gemietet und vier von uns – Jacob, Daniel, Jonathan und ich (Enoch) – haben Fryxgames gegründet. Unser Ziel ist es Spiele von verschiedenen Familienmitgliedern zu veröffentlichen – und bislang hatten wir einen guten Start, auch wenn es noch nicht dazu reicht, dass wir unseren eigentlichen Job aufgeben könnten.

Bitte erzähle ein bisschen etwas über eure Spiele!

Unsere vier Veröffentlichungen sind nur die Spitze des Eisberges. Wir haben so viele Ideen und entwickeln ständig neue Prototypen!

Wilderness – a game of survival war unser erstes Spiel und ist das bekannteste. Es geht darum, sich durch die Wildness zu bewegen ohne zu sterben und die Zivilisation am anderen Ende des Brettes zu erreichen. Es ist ein Spiel der Überraschungen: Das Brett wird zufällig aufgebaut und wird erst beim Spielen entdeckt. Wetterkarten ändern die Bedingungen und wilde Tiere bewegen sich zufällig, bis sie etwas finden, das sie angreifen können. Man muss sich seine Energie einteilen, seine Ereigniskarten für den richtigen Moment aufbewahren und den besten Pfad durch die Wildniss finden… Die erste Auflage ist bereits ausverkauft.

Space Stations ist ein Kartenspiel, bei dem durch das Auslegen von Modulkarten eine Weltraumstation entsteht. Es gibt nur zwei Arten von Karten: Module und Aktionskarten. Außerdem gibt es nur noch Geld und Plättchen, mit denen Siegpunkte und Crewmitglieder festgehalten werden. Dieses Spiel hat sogar bessere Bewertungen bekommen als Wilderniss, ist aber nicht so bekannt…

Brawling Barons ist ein strategisches Kartenspiel in dem zwei Spieler oder Teams ihre mittelalterlichen Dörfer ausbauen und Soldaten anwerben um sich zu duellieren. Pro Zug darf nur eine Aktion durchgeführt werden, was zu schwierigen Entscheidungen führt: Soll ich jetzt angreifen oder erst aufrüsten? Oder sollte ich lieber mehr Bauern spielen, um mein Einkommen zu erhöhen? Dies ist ein großen Spiel in einem kleinen Kartenstapel.

Fleets- The Pleiad Conflict ist ein SF-Brettspiel, rund um das Bauen von Flotten, die um die Kontrolle um Pleiades kämpfen. Dazu gibt es zwei prinzipielle Wege: Den Gegner wegballern oder mit Hilde von Diplomatie geschickt ausmanövern…


Was habt ihr für die Zukunft geplant?

Terraforming Mars ist unser aktuelles Projekt und es wird 2015 erscheinen. Es geht darum, den Mars für Menschen durch Terraforming bewohnbar zu machen. Die Spieler spielen Projekte/Karten aus, um die Temperatur zu erhöhen, Sauerstoff und Ozeane zu erzeugen, Städte zu bauen und Pflanzen und Tiere anzusiedeln. Auch erweitern sie ihre Produktion und ihre Wirtschaft. Die Projekte sind inspiriert von realen Konzepten der NASA, ESA oder der Mars Society oder stammen aus Wissenschaftlichen Abhandlungen oder SF-Büchern. Dies wird das ultimative Spiel für alle, die sich für den Mars interessieren!

Was danach kommt, werden wir sehen müssen… Wir haben sowohl Erweiterungen als auch neue Spiele geplant. Für uns sind Geld und Zeit die einzigen limitierenden Faktoren. Unser Traum ist es, FryxGames zu unserem Beruf zu machen und vielleicht geschieht das ja eines Tages…

Ihr scheint einen Schwerpunkt an Science Fiction Spielen zu haben. Ist das etwas, was euch besonders am Herzen liegt oder glaubt ihr, dass es zu wenig SF auf dem Markt gibt?

Es gibt sicherlich keinen Mangel an SF-Spielen, aber wir glauben schon, dass unsere Spiele neue Ideen bieten. Wir würden niemals ein Spiel veröffentlichen, dass ein anderes Spiel ledigflich kopiert.
Es ist übrigens reiner Zufall, dass der Science-Fiction-Anteil im Moment so groß ist, denn wir lieben alle Themen. Wir haben Spiele mit Zombies, Fantasy-Helden und ein Engel und Dämonen Wargame… Wir haben mehr Prototypen, als wir in 10 Jahren veröffentlichen könnten.
Wie kann man eure Spiele in Deutschland bekommen?
In Deutschland werden wir durch Pegasus vertrieben; alle Läden können unsere Spiele über Pegasus bestellen. Es wäre schön, wenneure Leser in den Läden nach unseren Spielen fragen würden, denn dann würden mehr Läden unsere Spiele führen und mehr Leute würden auf diese Spiele aufmerksam.
 
Wilderness ist ja ausverkauft – Ist eine Neuauflage geplant?
Wir haben für Wilderness eine ganz neue Version, mit kleinen Regeländerungen und neuen Karten in Planung. Es kommt in einer neuen Schachtel und bietet neue Graphiken. Wenn die neue Auflage kommt. Das hängt davon ab, ob wir Partnerverlage finden, mit denen wir Wilderness in anderen Sprachen (z.B. Deutsch oder Französisch) herausbringen können. Bislang waren wir da nicht erfolgreich, aber wir bleiben am Ball…
Vielen Dank für das Interview!

Peer Sylvester
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1 Kommentar

  • Danke für die Vorstellung.
    Verlag war mir gänzlich unbekannt, die bisherigen Spiele und Terraforming Mars klingen aber unbedingt interessant und es wäre mir&uns sowie denen zu wünschen, würde Pegasus die Spiele auch lokalisieren. Gerade die SF-Thematik spricht mich an, wiederum auchg erade weils ehr viele SF-Spiele, die es bereits gibt, mir den SF-Sense nicht so recht transportieren (können). Daher hfofe ich hier stets auf Neues.
    Aber 16 Kinder? ….. So ein- …ähm..zweisam sind die Nächte in Schweden? HM! So viele Autoren, wie die mitdenkende Köpfe haben, hat so mancher Verlag wohl kaum – und dann auch noch „ehrenamtlich“.