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Countdown

Noch ein paar Tage zur (noch) größten Spielemesse der Welt. Jürgen schreibt da viel drüber, so dass ich mich weitestgehend zurücklehen kann. Leider werde ich dieses Jahr nur anderthalb Tage auf der Messe sein können (nicht weil ich angst vor den HdR-Kartenspiel- Fans habe, die meine Rezi in der Spielbox gelesen haben, sondern weil in Berlin keine Ferien sind und man als Lehrer ja nicht freinehmen kann).  Ist das schlimm? In den letzten Jahren habe ich festgestellt, dass es das nicht ist. Zum einen gehe ich immer vorbereiteter auf die Messe. Vor allem aber komme ich eh kaum zum spielen. Irgendwie habe ich da nicht die Ruhe, um ein Spiel zu genießen. Daher ist der kürzere Zeitraum zwar ärgerlich, aber kein Beinbruch.

Was werden die Messetrends? Kaum zu sagen, auch glaube ich nicht, dass es einen „Trend“ in dem Sinne gibt. Bei etwa 350 interessanten Spielen (mehr als 700 Neuheiten, aber da sind auch Kinderspiele, Dubletten und Erweiterungen drunter), ist so ziemlich alles an Themen und Mechanismen dabei. Da wundert es nichts, wenn ich ein paar meiner eigenen Ideen entdeckt habe (z.B. arbeite ich an einem Alcatraz-Spiel und habe gerade ein Rennspiel mit Deckbaumechanismus fertig gestellt)(OK, letzteres ist sehr anders als mein Spiel und auch nicht fertig, wie zuerst grob quergelesen).

Was aber sehr ins Auge sticht sind die neuen Preise für Spiele. Letztes Jahr war die Schere sehr groß – von 20€ bis 60€ was normale Brettspiele betrifft. Dieses Jahr werden viele ausländische Spiele über 50€ kosten. Inländische Produkte liegen zumeist um die 40€. Auch das erleichtert den Kauf, denn das Portomonnaie zückt sich bei solchen Preisen nicht so schnell. Vor allem finde ich interessant, dass selbst „normale“ Brettspiele (also ohne Spezialteile) oft die 60€ knacken. Prominentestes Beispiel ist Ecclipse, das wohl 65 Tacken kosten wird. Das ist weit hinter meiner persönlichen Schmerzgrenze – das muss schon ein Weltklassespiel sein, um überhaupt in Betracht zu kommen. Die Gründe für die Preise sind vielfältig: Höhere Papierpreise, Internationalität (im Ausland kosten Spiele mehr und dann kommt noch Transport + Zoll dazu), kleinere Auflagen und vor allem gestiegener Anspruch ans Material, der sich ja auch im Preis niederschlägt. Ich weiß nicht, was der Messetrend dieses Jahr sein wird – es scheint nicht einmal ein „Messespiel“ zu geben, so wie es letztes Jahr 7 Wonders gab – aber der Nachmesseforumsdiskussionstrend geht wohl zur Preisdiskussion.

Noch ein paar Tipps:

– Dranbleiben! In der Spielbar erscheinen die Tage eine Rezi zu Uluru und ein Vergleich von Kunterbunt mit Dobble.

– Kaufen! Ob das Interview zur Messe fertig wird, weiß ich nicht (das hängt davon ab, wann ich die Antworten bekommen), aber sollte irgendjemand auf der Messe „Sentinels of the Multiverse“ sehen und keine Abneigung gegen Superhelden haben: KAUFEN! Dieses koperative Spiel schafft mit kleinen Regeln eine große Athmosphäre und gehört schon jetzt zu meinen persönlichen Highlights (aber nur mit 3-4 Spielern).

– Ansehen! Von zwei japanische Spiele kenn ich die Regeln, weil ich die übersetzt habe: KeminidingsbumsPanik ist eine Art Werwölfe für wenig Spieler. Das klappt mit einem zweiten Leben und vielen Sonderfähigkeiten. Und Idol Projekt ist ebenfalls typisch japanisch: Einfacher Kernmechanismus (Reihenfolge versteigern + Karten nehmen) und viele Sonderfähigkeiten der Karten. Thema ist die Musikindustrie.Obs was taugt vermag ich nicht zu sagen, aber ansehen sollte man es sich schon.

ciao

peer

Peer Sylvester
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3 Kommentare

  • Ist das ein Knobelspiel hier?
    Gar nicht so leicht, die Infos zu den von dir genannten Spielen zu finden. Wo „KeminidingsbumsPanik“ ganz offensichtlich nicht stimmt („Kemomimi Panic“ ist übrigens der richtige Name), war ich bei „Sentinels of the Megaverse“ dann doch überrascht, dass ich bei Google (mit Gänsefüßchen um den Namen) nur auf die Spielbar (da aber immerhin auf zwei verschiedene Seiten) verweist. Nur wie heißt das Spiel jetzt wirklich?