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Du sollst nicht vergessen zu essen!

Das wird vermutlich der ungelesenste Post seit Geschichte dieses Blogs, aber wenn ich diese Drauflosschreiblust habe, lasse ich mich von Details wie „Das interessiert niemanden“ oder „Das interessiert wirklich niemanden“ nicht abhalten. Und vielleicht interessiert das ja jemanden.

Über das Themengebiet „Essen und spielen“ wurde ja eigentlich schon alles gesagt. Die Fronten sind verhärtet und jeder hat da eine feste Meinung zu. Auf der einen Seite die „Spiele sind recht teuer und es sind empfindliche Geschöpfe und da ist Essen beim spielen viel zu riskant“ und auf der anderen Seite die „Wenn ich schon spiele, so möchte ich dabei auch was essen! Spiele sind Gebrauchsgegenstände, die können ruhig ein bisschen fettig und schmierig werden!“. Ich kann beide Seiten verstehen und liege daher auch irgendwie zwischen den Fronten. Selbst habe ich schon alles mögliche beim Essen gespeist, vom Klassiker „Gummibären + Chips“ bis hin zu mit Schinken umwickelte Grassinis, Paprikstücke mit Dip sowie Nutella-Quetschtoast . Ich selbst habe schon einmal Philippinische Chili-Fische angeboten, was sicherlich das ungewöhnlichste Geschmackserlebnis ist, was man diesseits des Äquators bekommen kann: Es handelt sich um winzige getrocknete Fische, die in einem Chili-Zucker-Salz-Pulver gewälzt wurden. Sie schmecken gleichzeitig nach Fisch, Salz, Zucker und Chili und die Geschmacksnerven im Mund prügeln sich regelrecht darum, wer von ihnen nun dominieren darf.

Aber ich schweife ab.

So sehr ich intellektuell den Genuß von knackigem Gemüse (oder Obst) auch gutheiße, so sehr gelüstet es mich beim Spielen nach was Süßem. Und auch wenn meine Toleranz beim Spielen recht hoch ist, versuche ich es doch zu vermeiden, Schokoladenhaltiges oder Chipsartiges in größeren Mengen anzubieten – es ist einfach irgendwo Kartenfreundlicher.

Mittlerweile habe ich da jetzt zwei Geheimtipps: Gummibärchen und Gebrannte Mandeln.

Erstere bestelle ich online beim Bärentreff, denn dort gibt es ungewöhnliche Sorten, die über das Gummi-Einerlei hinausgehen. Damit siehts auch nicht so nach dem üblichen Gummi-Einerlei aus und man bewahrt seine Individualität. Besonders empfehlenswert sind imho die Glühweinsterne (man muss sich erst reinessen, denn der Geschmack ist ungewöhnlich) und die Erdbeer-Rhabarbar-Bärchen. Die schmecken so intensiv nach Erdbeer, wie ich es von Gummiware nicht gewohnt bin. Honig kann ich ebenfalls empfehlen, allerdings muss man sich damit abfinden, dass die Geschmacksnerven einem melden „Etwas mit dieser Konsistenz dürfte eigentlich nicht nach Honig schmecken!“. Die Chili-Dinger kennt man vermutlich schon. Mir sind die für einen ganzen Spieleabend zu scharf (ein paar esse ich mal ganz gerne) – mehr ein Gag als wirklich abendfüllendes Geschmackserlebnis.

Aber vor allem möchte ich etwas über Nuss-Michel schreiben! Den Laden hab ich erst gerade entdeckt und ich esse mich gerade durch ein paar Kilo Mandeln durch. Und da dachte ich mir, ich poste mal meine Knabber-Ersteindrücke hier (ein Blog ist doch was schönes!)
Normale Mandeln: Gebrannte Mandeln eben. Sehr lecker, sehr hochwertig. Der Klassiker.
Zimt: Auch das kennt man: Gebrannte Mandeln mit Zimt. Sehr zimtig, um genau zu sein.
Honig: Schmeckt auf dem ersten Biss eher nach Haselnuß, erst im Abgang merkt man, dass es sich um einen herben Honiggeschmack handelt. Also nicht Honig-Süß, eher Honig-Herb. Nicht mein Favorit.
Snickers: Sehr intensiver Erdnußgeschmack. Für Erdnußfreunde absolut empfehlenswert. Aber nur bedingt Spieletauglich, da leicht abfettend.
Raffaelo: Keine Ahnung wie der Nuss-Michel das macht, aber die schmecken tatsächlich fast genau wie Raffaelo. Nur eben als Mandel. Genial! Aber ebenfalls abfettend.
Kakao Sahne: Das sind KEINE Kakao-Mandeln! Wer die liebt, sollte lieber zu den Lindt-Ostermandeln greifen. Hier ist der Kakaogeschmack ähnlich wie bei Honig eher dezent im Hintergrund, wie bei einem Lumumba oder so. Nicht schlecht, aber nicht so gut wie andere Sorten.
Schwarzwälder-Kirsch: Recht intensiver Geschmack nach Armarena-Kirsche. Da schafft man kaum ne ganze Packung von, aber zwischendurch mal eine ist OK.
Ingwer-Orange: Die gabs als Bonus. Ich mag keinen Ingwer, hätte die also nicht gekauft. Dennoch: Dafür, dass ich Ingwer eigentlich nicht mag, schmeckt mit die Mandel recht gut. Nicht mehrere am Stück, aber immer mal wieder eine ist Ok. Für die Fans des Exotischen.

ciao
peer

 

P.S. Wer das Musikstück, dass mich zum Titel inspiriert hat, nennen kann, bekommt zwei Siegpunkte!

Peer Sylvester
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9 Kommentare

  • So richtig hast Du keine Aussage gemacht, mich dafür aber um so hungriger. Ich werde da wohl einiges von ausprobieren müssen… Danke. :(

    Für mich ist die Haltung da ganz einfach. Was die Leute mit ihren Spielen machen ist mir egal, aber meine Karten bekommen keine Chips ab. Alleine das so spielen ranzt die Karten schon so ab. Und wenn dann noch Spieler dabei sind die Schweißhände der schlimmsten Art haben oder die Karten knicken, weil sie es nicht verstehen, dann kommt es auf Chips tatsächlich nicht mehr an.

  • @Zuspieler: Richtig
    @Matthias: Ich glaube dass ist eine Frage, die muss jeder mit sich selbst abmachen. Und der Spielebesitzer bestimmt, was gegessen werden darf. Daher keine definitive Aussage, nur ein paar Anregungen ;-)

  • Gummibären sind zwar nicht so schlimm wie Chips und Schoki, hinterlassen aber auch Fingerabdrücke, wenn man mal genauer darauf achtet.

  • Wenn Friebe über schwere Alkoholika am Spieltisch schreibt, dann will ich auch mehr über aussergewöhnliche Verköstigung an der sylvester’schen Spieletafel lesen. Es interessiert!

  • @Thygra: Wie gesagt der Besitzer entscheidet. Mir fällts nicht auf, also sind bei meinen Spielen Gummibären erlaubt. Wenn jemand andere Einsichten hat, akzeptiere ich das natürlich.
    @Guido – Schön. Dann starte ich dann bald mein „Gummibärchenlokal“ ;-)