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Feines Spielewochenende

So, endlich noch mal ein Eintrag. Wurde aber auch langsam Zeit. Nachdem ich in den letzten zwei Monaten nicht mehr zu unserem Mittwoch-Spieleabend gehen konnte, habe ich unser Spielewochenende in Hellenthal extrem genossen! Freitagabend war Anreise, die aufgrund der fortgeschrittenen Zeit direkt in das Abendessen mündete und das mundete :-)

Die erste Partie sollte dann direkt etwas längeres sein, nämlich „Fury of Dracula“. Eine insgesamt schöne, aufgemotzte Version von „Scotland Yard“, die mit einiger Spielerfahrung auch sicherlich deutlich schneller zu spielen ist als wir es mit 4+ Stunden zu Leisten in der Lage waren. Insofern blieb es am Freitag bei nur diesem einen Spiel.

Am Samstag kam dann schon mehr auf den Tisch: „Um Krone und Kragen“ von Amigo hat mir als Einstieg dabei wirklich gut gefallen – komisch, wo es doch eigentlich einfach nur um Würfeln geht. Grafisch schön gemacht (ok, die Piktogramme hätten größer sein dürfen) hat es genau die richtige Spiellänge. Es blieb dann zunächst locker, nämlich mit „Hart an der Grenze“. Gut, daß ich meinen „Können diese Augen lügen?“-Blick mitgenommen hatte :-)) Jedenfalls haben die Grenzleute mir den größten Quatsch abgenommen. Oh, da fällt mir ein, die könnten ja gerade hier mitlesen… Nein, nein, ich hatte nie etwas anderes als Sombreros, Maracas oder vielleicht mal die ein oder andere Statue im Gepäck. Ganz bestimmt… Anschließend folgte „John Silver“, welches mich weder in dieser ersten, noch in einer am Sonntag folgenden Partie überzeugen konnte. Diese Art Spiel ist definitiv nicht mein Ding (Hätte da ein Exemplar zu verkaufen…). Wer sich aber viele Informationen merken kann und Spaß am optimalen Einsatz seiner Kartenhand hat, für den ist das vielleicht etwas.
„Nottingham“ war da schon eher mein Ding. Auch wenn Sabrina mir meine zweite Sonderkarte direkt vor der Nase weggeschnappt hat. :-( Mal wieder ein feiner Rosenberg. Richtig begeistert war ich auch von „Mauerbauer“. Dieses eigentlich völlig abstrakte Spiel hat tatsächlich eine halbwegs passende thematische Hülle bekommen. Dachte ich zunächst noch, das der für den Spielspaß nötige Glücksfaktor aus den Würfeln kommt, habe ich mittlerweile doch realisiert, daß dies eher auf die Kartenhand zutrifft. Ein feines Spiel. Beeindruckend, daß dem Hans im Glück-Verlag in diesem Frühjahr anscheinend zwei grandiose Spiele gelungen sind. Das zweite ist „Thurn und Taxis“, welches ich zwar selbst nicht gespielt habe, welches aber bei den Mitspielern ganz hervorragend ankam. Einer wagte sogar den SdJ-Tipp. :-) Ein lockeres Spielchen für zwischendurch war noch „Flunkern“ von Ravensburger. Mal wieder ging es um den „Können diese Augen lügen?“-Blick. Mit dabei war noch viel Gemüse, für mich als Fleischfresser dennoch eine rundum gelungene Sache.

Der Sonntag begann geradezu deprimierend: „Was ’n das“ von Ravensburger. Ich habe spontan einen neuen Titel erdacht: „Was ’n Dreck“, aber ich bin ganz bestimmt nicht in der Zielgruppe für dieses Spiel – und bin auch mit niemandem verwandt oder verschwägert, der da rein paßt – und, wenn ich recht überlege, kenne ich noch nicht mal jemanden, der da rein paßt… Insofern war „Mykerinos“ die willkommene Rettung vor einem katastrophalen Spieletag ;-) Ein nettes Mehrheiten-Spielchen, welches mit einer knackigen Spieldauer (unter 45 Minuten) genau die richtige Länge hat. Schön. Nur die Regel – wer die Layoutet hat, hat noch nie in seinem Leben eine Brille tragen müssen graue Schrift auf grauem, mit Schriftzeichen dekorierten Hintergrund. Nee, nee, nee…

Ach ja, ein Highlight hätte ich fast vergessen: Ich konnte nicht selber mitspielen, war aber begeisterter Zuschauer einer Partie „Schatten über Camelot“ mit der neuen Erweiterung. Anscheinend ist diese noch in der Beta-Testphase, aber ich bin jetzt schon gespannt, ob diese dann auch so auf den Markt kommen wird. Richtig klasse! Warten wir es ab…

Jürgen Karla

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