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Uluru

Verlag: Kosmos
Autor: Lauge Luchau
Spieleranzahl: 1-5
Alter: ab 8 Jahre
Spieldauer: 30 Minuten

Wenn ich Uluru mit Die Burgen von Burgund vergleichen wollte – und warum sollte ich das tun? – dann würde ich sagen, dass ich BvB von der Papierform her nicht mögen sollte, es aber doch tue, während Uluru auf den ersten Blick genau mein Ding sein müsste, ich mich aber damit schwer getan habe.

Uluru ist ein Schnell-Puzzle-Spiel, bei dem man also auf Zeit eine Rätselaufgabe lösen muss, genau wie bei Ubongo (Kann ich gut), Flickwerk (unschlagbar), Durchblick (dito) oder Maniki (gewinn ich auch mal). Bei Uluru ist die Aufgabe allerdings quasi virtueller als bei den eben genannten, denn man muss nur 8 Vögel so um den ehemaligen Ayers Rock herum platzieren , dass möglichst alle acht zufrieden sind. Die haben als echte Divenvögel nämlich ganz bekloppte Wünsche, die mit Karten dargestellt werden. Der eine will gegenüber von Gelb sitzen, der andere überall, aber nicht neben dem (stinkenden?) Grünen, der dritte möchte, dass, was der erste will, der vierte will auf der Sonnenseite des Steines sitzen und der Schwarze nicht über Eck mit dem Grauen. Ist die Sanduhr abgelaufen gibt es für jeden nicht erfüllten Wunsch einen Minuspunkt. Pluspunkte sind nicht vorgesehen, also ist das beste mögliche Ergebnis Null. Ja, das ist eigentlich schon so ziemlich alles zum Spielablauf.
Wie gesagt, ein Schnellpuzzlespiel. Hier gilt es vor allem schnell zu erkennen, in welcher Reihenfolge man die Vögel platzieren sollte, um möglichst wenig Fehler zu machen bzw. um nicht am Ende ganz von Neuem anfangen zu müssen. Schnell hat man sich nämlich in eine Sackgasse hineinmanövriert und dann passt nichts mehr, dann heißt es wie wild Plätze tauschen, ohne am Ende mehr Unordnung zu haben als zuvor.
Solche Puzzleaufgaben – erwähnte ich das schon? – liegen mir eigentlich. Eigentlich. Und doch habe ich deutlich mehr Partien gebraucht, um mit dem Spiel warm zu werden, als antizipiert (Ok, alles was mehr als eine Partie gewesen wäre, wäre deutlich mehr gewesen, im konkreten Fall waren es tatsächlich 5. Erst bei der Sechsten hat es Klick gemacht. Gut, dass ich an das Spiel geglaubt habe. Und gut dass ich eine Reziverpflichtung hatte…).
Woran lag´s?

Das ist beeindruckend schwer zu ermitteln, da das Bauchgefühl nicht ergründbar ist. Ich nehme an, es lag an drei Dingen: Hauptgrund ist vielleicht, dass Uluru nicht konstruktiv ist. Bei den anderen erwähnten Spielen hat man es irgendwann geschafft und die Aufgabe gelöst. Das ist konstruktiv. Bei Uluru geht es nur darum keine Fehler zu machen, was a) selten und b) nicht immer möglich ist, da sich die Wünsche der Vögel gerne auch mal wiedersprechen. Fehlerminimierung ist für mich aber weniger motovierend als etwas fertig zu bekommen.
Darüber hinaus gibt es noch zwei Nebengründe: Da wäre einmal die kleine Hürde, die Karten immer wieder schnell zu erfassen (in Runden mit neuen Leuten immer wieder eine blöde Aufgabe) und die Vögel ebenso (in Runden mit Farbenblinden ebenso). Drittens ist der Schwierigkeitsgrad dank verschiedener Wunschstufen und –anzahlen fast stufenlos einstellbar. Das ist eigentlich eine gute Sache, aber bis man zwischen „zu leicht“ (alle Spieler machen fast immer dieselbe Anzahl an Punkten) und „viel zu schwer“ (Jeder Spieler bekommt jede Runde säckeweise Minuspunkte) die richtige Einstellung gefunden hat vergeht die eine oder andere Partie. Die richtige Duschtemperatur zu finden ist leichter.
Wie gesagt, mittlerweile entdecke ich den Reiz von Uluru. Aber ich habs jetzt auch schon wieder so oft gespielt (bei der sechsten Partie ist es dann nicht geblieben), dass es mir bereits wieder nach neuen Herausforderungen abseits Australiens giert.

Peer Sylvester
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