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Das Tal der Mammuts

Verlag: Eurogames
Autoren: Bruno Faidutti
Spieler: 3-6
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: ca. 2 Stunden

In der Urzeit war das Leben hart und das werden die Spieler zu spüren bekommen, wenn sie im Tal der Mammuts versuchen ihren Stamm auszubreiten. Als erstes gründet jeder an beliebiger Stelle ein Lager und erhält als Startkapital 12 Nahrungseinheiten, 2 Frauen, 6 Krieger und vier Aktionskarten. Dann geht das Spiel los und jede Runde verläuft gleich: Als erstes tritt ein (von der Jahreszeit abhängiges) Ereignis ein, das selten positiv für die Spieler ist (wie gesagt, das Leben ist hart). Dann kommen neue Tiere auf den Plan und alle Tiere bewegen sich. Nun dürfen sich die Menschen bewegen oder sofern Mann und Frau allein sind, ein Lager gründen (kann denn Liebe Sünde sein?). Befinden sich gegnerische Menschen oder Tiere auf eigenen Feldern, wird gekämpft. Tiere bringen bei Erfolg Nahrung, gegnerische Frauen und Lager können erobert werden (Lager ohne Frauen werden übrigens vom Spielplan genommen). Dann muß Nahrung besorgt werden: Im Sommer kann in Wäldern gesammelt werden, in der letzten Sommerrunde können zuvor gesäte Felder geerntet werden (ausgesäte Felder werden übrigens von großen Tieren zertrampelt, wenn diese darüberlaufen) und im ganzen Jahr kann an Seen und Flüssen gefischt werden. Außerdem muß jeder Urbürger mit Nahrung versorgt werden, sonst verhungert er. In jeder dritten Runde können die Frauen gebären und man zieht Sonderkarten nach. Wer am Ende der Runde vier Lager hat, darf dies ansagen – hat er am Ende der nächsten Runde immer noch vier Lager, so hat er gewonnen.

Die Kurzbeschreibung mag etwas darüber hinwegtäuschen, aber Das Tal der Mammuts ist doch einigermaßen komplex und die Sonderkarten sorgen für Regel-Verwirrungen. Leider werden diese Verwirrungen durch die fehlerhafte Anleitung (zwei wichtige Details fehlen) sowie durch schlecht zu unterscheidende Counter noch verstärkt, was die Sache nicht einfacher macht. Ein weiteres Problem: Überleben im Tal der Mammuts ist nicht nur ein Frage der richtigen Taktik, sondern zu einem nicht unerheblichen Teil auch Glückssache. Die Sonderkarten und das zufällige Auftauchen von Tieren und besonders die Ereignisse sorgen für eine nicht geringe Unausgewogenheit. Das ist für die meisten Spiele ein Motivationskiller. Das Tal der Mammuts ist aber sehr lustig gemacht und man bemerkt viele witzige Ideen, so daß es dennoch einigen Spaß macht, wenn man die Partie nicht zu ernst nimmt. Für Strategen ist dieses Spiel also beileibe nicht geeignet, ob der schlechten Anleitung auch nicht für Wenigspieler. Man muß schon seine Freude haben am Faidutti-typischen Chaosfaktor und eine gewisse Frusttoleranz besitzen, damit man das Leben im Tal der Mammuts genießen kann. Dann kann man allerdings durchaus seinen Spaß haben.

Peer Sylvester
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