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41 Tage bis zur Spiel 2012 – Ausgewählte Aktionen

So langsam steigert sich die Nervosität der Spielergemeinde. Es sind nur noch wenige Wochen bis zum Beginn der größten Spielemesse der Welt. In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies: Mehr als 800 Aussteller aus 36 Nationen. Beeindruckend. Und fast schon beängstigend.
Beängstigend, weil man als eingefleischter Brettspieler natürlich nichts verpassen will. Das gilt für Neuheiten von Verlagen, die alleine aufgrund eines Photos des Spielmaterials eine Vorbestellungsflut auslösen. Aber auch für die Sachen, die in den Social Media heiß beworben werden.

Ich selbst bin sehr gespannt auf die ganzen Umsetzungen von Brettspielen für mobile Endgeräte. Die ach so modernen Apps erobern derzeit die Branche. Viele Verlage spüren, dass hier eine große Chance auf ein Stückchen des großen Kuchens „Mobile Games“ besteht. Die klassischen Brettspielverlage sehen sich plötzlich in der Situation, mit den Entwicklungsstudios von Computerspielen kooperieren zu können. Noch deutlicher formuliert: Die Computerspielbranche hat Interesse an den Inhalten, die die Brettspielverlage liefern können: Soziale Interaktion, gefördert durch Brettspiele. Ich denke, dass kein größeres Lob für unser Hobby ausgesprochen werden kann, als dieser hochaktuelle Trend. Noch vor einigen Jahren wäre wohl niemand auf die Idee gekommen, Brettspiele für die Nutzung am Desktop-Rechner umzusetzen (wenige Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel, z.B. Die Siedler von Catan). Dafür spielt das gemeinsame Spielerlebnis einfach eine zu starke Rolle in unserem Hobby. Es zeigt aber auch, dass mobile Endgeräte eben diesen „sozialen“ Charakter aufweisen, den der Desktop-Rechner nicht hat. Kinder können mit Ihren Eltern gemeinsam auf dem Sofa oder im Garten auch auf dem Endgerät spielen (ohne Massen von Spielekartons verfügbar zu haben). Die Erwachsenen können ihre Spieleabende verlängern indem die Partien am Brett in den digitalen Umgebung eine Revanche erfahren. Ein Trend hat sich bei den „Mobile Boardgames“ nach meinem Empfinden schneller durchgesetzt als in der klassischen Branche: Eine fehlerhafte, schwache Umsetzung (Programmierung, künstliche Intelligenz) des Brettspiels wird schnell und deutlich durch den Kunden abgestraft. Sie es in Form negativer Bewertungen in den App Stores oder in der Kommunikation in den Social Media. Kunden erwarten eine grafische und vom Spielerlebnis her perfekte Umsetzung des Spiels. Dies ist ein Trend der – insbesondere wenn ich auf die Ausarbeitung vieler Spielregeln – bei unseren Brettspielen im Karton noch nicht soo stark ist. Hier ist der Kunde im Zweifel dann doch bereit und willens in Foren auf BGG oder der Webseite des Verlags nachzuschauen. Aber ich denke, dass aufgrund der starken Konkurrenzsituation (800 Aussteller, s.o.) auch hier eine Bewegung in den Markt kommt.

Worauf bin ich noch gespannt?
Eine sehr beeindruckende – und spannende – Werbeaktion betreibt aktuell Kosmos für das neue „Die Legenden von Andor“. Wer da noch nicht mitgerätselt hat, kann übrigens immer noch problemlos einsteigen. Ich bin wirklich gespannt, ob sich die hohen Erwartungen, die durch den immensen betriebenen Aufwand geschürt wurden, letztlich bestätigen. Aber ich bin da recht guter Hoffnung.
Nachdem ich nun endlich – aufgrund eines Tips von Attila – ein tolles Hängeregal für die Massen an Kartenspielen gefunden habe (Regaflex) freue ich mich auch auf viele neue Kartenspiele. Bohnanza hat in diesem Jahr seinen 15 Geburtstag gefeiert. Rund um dieses Event werden einige Aktionen durchgeführt. Z.B. eine Versteigerung von Grafiken bei Amigo zugunsten eines guten Zweckes (Freitag und Samstag um 16 Uhr, Stand 11-22).
Eine Premiere steht für uns persönlich in diesem Jahr an. Da erstmals mit Kind (und Kindertrage – mal schauen, wie das wird…) unterwegs, werden wir wohl auch bei Haba vorstellig werden. Haben die überhaupt Mehrstunden-Strategiekracher-Ultraheavy-Spiele im Programm? Nicht? Hmm, gut, dann muss ich mich da wohl umstellen :-)
Da passt dann auch das diesjährige Thema der Europäischen Spielesammler Gilde ESG. Da geht es um Geschicklichkeitsspiele der letzten 150 Jahre. „Ich bau Dir ein… – Bauspiele“ lautet das passende Motto.

Begeisterung für ein bestimmtes Spiel muss schon vorhanden sein, wenn man die wertvolle Zeit auf der Messe für die Teilnahme an einem Turnier verwendet (erst wollte ich „opfert“ schreiben). Habe ich seinerzeit mal bei Siedler gemacht. Würde ich heute nicht mehr tun. Nichtsdestotrotz gibt es Angebote an Turnieren: Cuboro, Memory, Dominion, Carcassonne oder Warhammer Invasion sind nur einige Beispiele.

Einer der wichtigsten Punkte der Vorbereitung auf die Messe ist jedoch mit Sicherheit die Bestellung der Eintrittskarte. Das ist problemlos an den bekannten Vorverkaufsstellen möglich. Alle Infos zum Vorverkauf finden sich auch auf der Webseite des Merz Verlages.

Jürgen Karla

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