Wer hier regelmäßig liest, der kennt meine Vorliebe für ungewöhnliche Spiele. Der weiß auch, dass ich immer dafür plädiere, dass Spiele ihren Fokus erweitern müssen, wenn sie als Kunstform (und/oder als Kulturgut) ernst genommen werden wollen. Nun gibt es einen Autoren, der diese Idee umsetzt wie vermutlich kein Zweiter: Nate Hayden bringt seid einiger Zeit in seinem Eigenverlag Spiele heraus, die was Thema und Fokus betrifft ihresgleichen suchen. Beispiel gefällig? In After Pablo geht es um die Drogenkriege nach Pablo Escobars Tod. In The Mushroom Eaters essen die Spieler hallizinogene Drogen und versuchen so Spiritualität zu erreichen (im Spiel versteht sich. Ja, das war das Spielziel!), San Quentin Kings wurde schon als „Puerto Rico im Gefängnis“ beschrieben. In Psycho Raiders werden die Spieler von Psychopathen niedergemetztelt (bzw. versuchen das zu verhindern, wobei sich das Spiel wohl Mühe gibt, die Verzweiflung der Spieler gut umzusetzen). Und in Cave Evil spielen alle böse Nekromanten – und weil alle böse sind, spielen alle mit schwarz. Leider habe ich die Spiele allesamt noch nicht gespielt (das wird sich ändern). Dafür aber mich mit ihrem Macher unterhalten!
(Kleine Anmerkung: Die Spiele sind diesseits des Atlantiks schwer zu bekommen. Einzige mir bekannte Quelle für das aktuelle Spiel, Mushroom Eaters, ist Boardgameguru in England, mit dem ich in der Vergangenheit sehr gute Erfahrungen gemacht habe. Für den Wechselkurs Pfund-Euro, kann der Gute allerdings nichts. )
- Bigger better faster stronger? Ersteindrücke von und über die Messe - 6. Oktober 2024
- Vom Wandel und Wandlungen - 8. September 2024
- „Was verdient man denn so?“ - 25. August 2024