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Ersteindrücke vor Essen

Nächste Woche ist Matthias dran, danach bin ich auf einem kleinen Spieleevent im Westen Deutschlands. Letzte Chance schnell noch etwas zu Essen zu schreiben.

Aber was? Viele Tipps habe ich nicht. Francis Drake und Yunnan sehen interessant aus. Das Legespiel von Bernd Eisenstein hat mit als Legespielfan ausserordentlich gut gefallen. Mush Mush ist vorbestellt, aber eigentlich nur, weil ich mir immer alle Fragor Spiele kaufe (das einzige, was von meiner Sammelleidenschaft noch da ist). Games Salute wird mein Anlaufspunkt Nr. 1 sein, denn die haben viele potentielle Spiele im Programm, die man sonst nur schwer bekommt. Mich interessiert das neue Hallenlayout. Mehr habe ich nicht beizutragen.

Doch halt! Drei Neuheiten habe ich gespielt und kann sie hier kurz besprechen:

Schloss Sanssouci (Ravensburger): Die Spieler haben einen Satz Karten, der es ihnen erlaubt Plättchen für ihren Garten in die Auslage zu nehmen. Der Ort des Marktes gibt an, in welche Zeile das Plättchen kommt, die Art des Plättchens in welche Spalte. Ziel ist es, möglichst weit nach unten zu gelangen. Das wäre etwas sinnfrei, aber es gibt Abhilfe: Es müssen nicht alle Plättchen lückenlos eingefüllt werden (dafür gibt es allerdings Bonuspunkte), sondern es muss nur ein durchgehender Weg nach unten existieren, der auch über Nachbarspalten laufen kann. Passt ein Plättchen mal nicht, kann man es verkehrt herum irgendwo in der Zeile (oder Spalte) einbauen und dadurch wirds etwas planerischer.

Jeder spielt für sich und man hofft auf bestimmte Kombinationen im Markt oder zumindest, dass bestimmte Kombis noch da sind, wenn man wieder dran ist. Vom Spielgefühl erinnert mich das daher rudimentär an Don Quixote (auch wenn das ganz anders funktioniert): Planen, bauen, zocken – ein nettes Spiel. Wie hoch der Glücksfaktor wirklich ist und ob es nur davon abhängt, eine Zeile vollzubekommen müssen weitere Partien klären.

Sail To India: Ein echtes Micro-Game: Nur wenige und für jeden ein paar Marker. Damit wird der Seeweg nach Indien simuliert. Wer an der Reihe ist, kann genau zwei Sachen machen, z.B. lossegeln (Marker auf Kartren bewegen), die Geschwindigkeit der Schiffe bewegen, Vorteile einkaufen (Marker draufsetzen, max. 3), Handelswaren verkaufen (Wer gesegelt ist, kann seine Marker auf den Karten, auf denen sie landen auf den „Handelsfeldern“ platzieren – hier werden sie wieder weggenommen, wobei verschiedene Waren gefragt sind), Gebäude bauen (Auf den Karten sind neben Handelswaren auch Gebäude zu sehen, die genutzt werden können) oder neue Marker kaufen. Die Marker dienen also als Schiffe, als Gebäude, als Handelsgüter, zum Anzeigen der Vorteile und auch zum Anzeigen von Geld und Siegpunkten, so dass man auch dafür Marker einplanen muss, sollen die SP verfallen. Denkt man am Anfang durch die Blockade der Handelswaren durch den Startspieler (Jede Ware nur ein Marker!) gibt es einen Startspielervorteil, hat sich das nicht bestätigt – hier gibt es viel mehr Optionen, als man sieht! Und man hat nur wenig Zeit, Geld & Platz. Das Resultat ist sehr grüblerisch, zumindest wenn man alles richtig machen will. Doch es macht auch Spaß und ist interaktiv. Eine vorsichtige Empfehlung, schon wegen der Originalität, dass Siegpunktmarker mitbezahlt werden müssen.

Eggs of Ostrich: Eine Karte gibt vor, um wie viele Strausseneier es geht. Die Spieler wählen geheim und gleichzeitig einen ihrer Tragebeutel oder die Passkarte aus. Unter den nicht passenden Spielern werden die Eier verteilt. Die Spieler müssen die in den vorher angesagten Beutel tun. Werden es zu viele Eier, platzt der Beutel, es gibt 0 Punkte und er kann nicht mehr verwendet werden. Sind bei Spielende zu wenig Eier im Beutel, gibt es wenig Punkte. Man kann keine Karte zweimal in Folge spielen.

Ja, es ist ein „Er denkt, dass ich denke…“-Spiele á la Hols der Geier. Als solches wenig bemerkenswert, außer dass es nur für genau drei Spieler ist. Ich bin kein Fan dieser Spiele und hier ist es sogar noch schlimmer, da man immer fast die gesamte Hand zur Auswahl hat. Nix für mich. Aber Fans des Genres…haben vermutlich genug Spiele dieser Art im Schrank.

Soweit mein kleiner, bescheidener Beitrag. Jetzt muss ich nur noch drei Links für jedes Spiel einen) ins Spielbox-Forum setzen und bin für dieses Wochenende fertig :-)

Viel Spaß in Essen, der Messe ohne W-Lan!

ciao

peer

Peer Sylvester
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