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La Boca

Verlag: Kosmos
Autor: Inka und Markus Brand
Spieleranzahl: 3-6
Alter: ab 8 Jahre
Spieldauer: 30-50 Minuten (je nach Mitspieleranzahl)

Wer meine Rezis regelmäßig liest – und wer tut das nicht? – der wird wissen, dass mir das Konzept von Ubongo sehr gefällt, aber jede der zahlreichen Inkarnationen in meinen Augen irgendeine mehr oder minder kleine Macke hat. Das ist jetzt anders: La Boca ist das beste aller Ubongos! Was um so bemerkenswerter ist, als dass La Boca kein Spiel der Ubongo-Familie sondern der La-Boca-Familie ist (übrigens bislang ein Einpersonenhaushalt).

Bei La Boca – benannt aber ansonsten nicht weiter verschwägert mit einem Argentinischen Viertel – müssen die Spieler Baupläne erfüllen – und das zu zweit. Die Partner sitzen sich gegenüber und jeder bekommt eine andere Seite der Auftragskarte zu sehen. Die Ansicht gilt es mit den Bausteinen nachzubauen: Also der blaue Stein in der unteren Reihe bei Spieler A, während bei Spieler B dort ein gelber Stein quer liegt, den Spieler A gar nicht sieht. Da müssen sich die Spieler absprechen, auch weil ein paar Bauregeln eingehalten werden müssen: Nichts darf überstehen oder frei hängen und alles muss verbaut werden, auch wenn keiner den jeweiligen Bauklotz sieht (dann muss der komplett verklinkert werden, wie das in der Baubranche heißt).

Punkte gibt es je nach Zeit, die benötigt wird. Was im einfachen Modus wirklich einfach ist, ist im schweren Modus, nun ja, bedeutend schwieriger: Nicht nur muss ein unförmiges Ding mit verbaut werden, die Aufträge sind deutlich trickreicher und erinnern vom  Schwierigkeitsgrad an das eingangs erwähnte Ubongo.

Hier liegt auch der Hund begraben: Puzzlen unter Zeitdruck ist sowieso schon nicht so jedermanns Sache, aber wenn man seine Unfähigkeit jetzt auch noch vor dem Teampartner verschleiern und/oder rechtfertigen muss, trennt sich schnell die Spreu vom Weizen oder die Zahl der tatsächlichen Mitspieler von der Zahl der potentiell zum Spieleabend eingeladenen. Was schade ist, denn bei La Boca funktioniert die Wertung besser als bei Ubongo: Da jeder mal mit jedem dran ist, braucht man keine Edelsteine ziehen oder so, um Übermächtigkeit eines einzelnen auszugleichen. Dafür kann es sich bei höheren Mitspielerzahlen im Einzelfall etwas ziehen, da ja immer nur zwei Leute beteiligt sind.

Aber dennoch: Das beste Ubongo aus dem Hause Brand!

Peer Sylvester
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