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CookieBox

Cookie Box

Verlag: Piatnik
Autor: Jean-Claude Pellin
Spieleranzahl: 2-4
Alter: ab 6 Jahre
Spieldauer: 10 – 20 Minuten

Für meinen Spielbar-Kollegen Georgios war Cookie Box (das Original aus Korea) das Spiel, dass ihm 2017 die lustigsten Spielerlebnisse bescherte. Grund genug für mich, die Piatnik-Ausgabe ans Land zu ziehen. Als Ergebnis halte ich erst einmal fest: Ganz soweit würde ich nicht gehen – da haben kommunikativere Spiele doch die Nase vorne – aber ich sehe, wie Georgios zu seiner Meinung kommt.

Prinzipiell ist Cookie Box ein einfaches Spiel: 9 Kekse müssen lediglich so angeordnet werden, wie eine Karte es vorgibt. Gleichzeitig. Also, ein Geschwindigkeitsspiel. Das ist noch nicht bemerkenswert. Allerdings merkt man dann schon recht schnell, dass die 9 Kekse gar nicht ausreichen, um die Karte zu erfüllen. Was tun? Des Rätsels Lösung: Die Kekse sind doppelseitig bedruckt und die fehlenden sind auf der anderen Seite einiger Kekse. Nur auf welchen? Und wenn ich jetzt beide Seiten eines Plättchens brauche? Äh, das geht nicht! Dann muss man eben einen anderen Keks umdrehen. Natürlich einen, den man schon fest in der Auslage hatte und den man jetzt ersetzen muss und schon fehlen mir zwei Kekse und nicht mehr einer und die anderen sind vermutlich bereits fertig und überhaupt: ARRRG!.

Cookie Box ist immer noch ein einfaches Spiel, aber das heißt ja nicht, dass es einfach wäre. Na gut, schon, eigentlich heißt es genau das, aber einfach ist es jedenfalls nicht. Jedenfalls nicht immer. Die Geschwindigkeit sorgt immer wieder für eine kurzzeitige Schockstarre: Ich schaue auf meine Kekse und kann mich nicht entscheiden, mit welchen Keks ich anfangen möchte. Nicht, dass das nicht fast völlig egal wäre, aber neun Optionen sind unter Zeitdruck einfach so circa acht zu viele. Leider ist es unmöglich sich zu merken, welche Plättchen wie bedruckt sind. Völlig unmöglich. Das ist wissenschaftlich bestimmt bewiesen.

Und so kommt es tatsächlich zu lustigen Erlebnissen. Wenn man den letzten Keks umdreht und deswegen alle anderen Kekse auch noch einmal umdrehen muss, ist das lustig. Wenn ich mich Sekundenlang nicht zwischen A und B entscheiden kann, obwohl ich nur einen von denen umdrehen müsste (!!! ) dann muss ich über mich selber lachen. Aber die anderen bekommen davon in der Regel wenig mit, denn jeder puzzelt ja alleine vor sich hin.

Cookie Box ist kein Spiel, dass ich jeden Abend aus dem Schrank holen müsste. Würde ich es nicht kennen, würde mein zukünftiges Leben sicher genauso weiterverlaufen. Allerdings würde ich dann ein, zweimal weniger über mich selbst gegrinst haben.

Ach so, ein Kinderspiel ist es auch.

Peer Sylvester
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