Verlag: HCM KInzel
Autor: Grant Bernard
Spieleranzahl: 2-12
Alter: ab 7 Jahre (aber auch ab 5 möglich)
Spieldauer: skalierbar, etwa 10-20 Minuten sind sinnvoll
Einfache Ideen sind nicht immer einfach.
Die Idee von Blurble zum Beispiel könnte simpler kaum sein: Zwei Spieler bekommen eine Karte mit einem Bild (z.B. einer „Banane“ und wer zuerst ein anderes, in diesem Fall total unbananiges Wort mit demselben Anfangsbuchstaben brüllt, gewinnt das Duell und die Karte. Der Gewinner bleibt am Tisch und tritt gegen den nächsten Spieler an. So lange bis eine vorher vereinbarte Anzahl an Trophäen gesammelt wurde.
Das kann man schnell ausprobieren. Schnell ein passendes Wort:
Ja. Das ist ein Spiel.
Ich habe ehrlich gesagt selten so Probleme zu analysieren, was ich von einem Spiel halten soll. Ja, es ist simpel, klar! Simpel muss nicht schlecht sein. Das ist es auch nicht, zumindest sorgt Blurble bei mir für ein bisschen gesunden Ehrgeiz und bietet auch lustige Momente, wenn beiden Kontrahenten kein vernünftiges Wort mit B einfällt, oder ein Spieler mehrmals hintereinander den Begriff des Bildes nennt. Das ist Situationskomik durch Stress. Legitim. Lustig gar. Spaß? Vermutlich auch das.
Aber so richtig packt mich Blurble emotional auch nicht. Ich glaube nicht, dass ich irgendwann einmal schweißgebadet aufwache und es aus meinem Schrank ziehe, um es mit meiner Spielrunde zu spielen. Da gibt es zu viele Alternativen, die einfach lustiger sind, die zuverlässiger abliefern. Blurble macht nicht richtig satt – Ich habe das Gefühl, es neckt mich, weil es andeutet, wie lustig es sein könnte, wie lustig einfache Spiele sein können. Aber es bietet eben auch nicht mehr als dieses vage Gefühl, es könnte spaßig sein – nicht das sichere Gefühl „Wow, ich werde unterhalten!“ Vielleicht passen meine Erwartungen nur nicht zum Spiel? Keine Ahnung.
Die Idee eines Trinkspieles ist mir übrigens eigentlich fremd. Ich trinke wenig Alkohol. Und wenn dann brauche ich kein Trinkspiel um Alkohol zu trinken. Ich kann mir aber vorstellen, dass Blurble als Trinkspiel ganz wunderbar funktioniert – wenn der Gewinner eines Duelles immer einen Kurzen trinken muss, ist das ein wundervoller Aufholmechanismus für alle anderen und das Spiel wird immer lustiger werden. Ganz zwangsläufig. Ausprobiert habe ich das nicht, aber vielleicht reizt das ja irgendjemanden?
Als Kinderspiel scheitert es daran, dass die Kinder schon lesen können müssen. Und meine Zehnjährige findet es langweilig, meine Zwölfjährige Nichte „ganz OK“, was zwar ihr Urteil für alles ist, aber auch aus ihrem Gesicht spricht jetzt nicht gerade die Begeisterung schlechthin.
Abschließend noch eine redaktionelle Rüge: Es ist eine gute Idee die Bildkarten nach Schwierigkeitsgrad farblich zu sortieren (Siebenjährige dürften mit Ninjas, Spargel oder Avokados mehr Probleme haben als Millenials) – Es wäre aber eine noch bessere Idee gewesen, die Einteilung irgendwo in den Regeln zu erwähnen.
Update: Anscheinend sind die Farben rein zufällig und die Schwierigkeitseinteilung meiner Phantasie entsprungen. Schade – wäre eine super Idee gewesen, um das Spiel tatsächlich mit KIndern spielen zu können, ohne dass einer den Lehrer geben muss.
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