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Blueprints

Verlag: Z-Man Games
Autor: Yves Tourigny
Spieleranzahl: 2-4
Alter: ab 14 Jahre
Spieldauer: 20-30 Minuten

Willkommen zum Blog des langsamsten Rezensenten der Welt (Anm. des Admin: Das liegt nur daran, dass der Admin Texte nicht schnell genug freischaltet)! Hier wird Blueprints zensiert, gefühlte 22 Jahre nach allen anderen. Wäre das hier die Tour de France, hätte die Zeitmessstation bereits eingepackt und wäre nach Hause gefahren. Und ich wäre als Zu-spät-kommer disqualifiziert worden (hätte aber nachträglich den Sieg zuerkannt bekommen, weil alle anderen Fahrer gedopt haben. Aber das ist dann eine andere Geschichte).
Aber es geht hier ja nicht um Schnelligkeit, sondern um Qualität. Und da kann ich zumindest eine interessante Perspektive anbieten: Meiner unwesentlichen Einschätzung nach, finden alle meine Mitspieler Blueprints deutlich besser als ich.

Wer nun keine Spieleseiten außer der Spielbar liest mag sich jetzt fragen: Was ist Blueprints eigentlich? Und dem sei geantwortet: „Ein Spiel!“ Ein Würfelspiel, um genau zu sein. Dabei wird mit Würfeln gebaut und das durchaus originell: Würfel kommen in 4 Farben und eine zufällige Auswahl davon liegt gewürfelt auf dem Tisch. Wer an der Reihe ist, verbaut einen Würfel auf seinem persönlichen Bauplan, ohne die Zahl zu ändern und ergänzt die Auslage um einen neuen Würfel. Für verbaute Würfel gibt es Baupunkte, wobei die Abrechnungsmethode von der Würfelfarbe abhängt – Durchsichtige Würfel zählen schlicht ihre Augenzahl, während grüne mehr punkten, je mehr grüne eingebaut wurden, schwarze zählen viel, wenn sie möglichst weit oben im Turm stehen und orange punkten für ihre Nachbarn. Bonuspunkte gibt es für das genaue Erfüllen des Bauplanes. Nach sechs Würfeln bekommen die Spieler mit den meisten Baupunkten Siegpunkte. Auch gibt es Siegpunkte, wenn Aufträge wie besonders hohe Türme oder gleiche Augenzahlen erfüllt werden. Nach drei Durchgängen gewinnt der Siegpunktbeste.
Wer keine Spieleseiten außer der Spielbar liest, weiß jetzt hoffentlich besser Bescheid.

Doch zurück zum vorletzten Absatz: Meine Mitspieler finden Blueprints deutlich besser als ich.

Was meine Mitspieler an Blueprints schätzen, ist die kurze Spieldauer, in der durchaus viel geknobelt wird: Nehme ich den Würfel oder den? Gehe ich auf Aufträge oder Baupunkte? Riskiere ich den hohen Würfel, der mir gut passt, wo es aber passieren kann, dass ich da keinen Würfel mehr drauflegen kann, was meinen Plan kaputtmachen würde? (Man darf Würfel nicht mit niedrigeren Zahlen überbauen) Oder warte ich noch eine Runde zur Absicherung, riskiere aber, dass mir jemand anderes den Würfel wegnimmt? Das ist ein bisschen Zock, ein bisschen Plan, ein bisschen Interaktion, ein bisschen Spannung und das mit wenig Regeln. Das finde ich durchaus auch ein bisschen toll.

Allerdings kommt nach meinem Gefühl in jeder Runde zwangsläufig der Punkt in dem man sich schlicht entscheiden muss: Aufträge oder Baupunkte? Dann wählt man eines davon und das klappt oder nicht. Insbesondere in Vollbesetzung ist das schlicht Zufall, ob ich richtig gewählt habe. Da man nicht weiß, was noch in die Auslage kommt und was die Mitspieler machen, ist eine echte Kopfentscheidung unmöglich. Letztlich könnte man auch eine Münze werfen. Und wenn es noch dicker kommt und alles passt, erfüllt man sogar Aufträge UND ist erster bei den Baupunkten. Das ist aber keine Eigenleistung, sondern Glückssache. Ich bin aber auch bei Absackern gerne meines Glückes Schmied, auch wenn das nur bedeutet, dass ich wie bei Can´t Stop selbst entscheide, ob ich weiterwürfel oder nicht.
Versteht mich nicht falsch: Blueprints ist nett, aber ich spiele andere Absacker deutlich lieber. Meine Mitspieler aber anscheinend nicht, insofern spiele ich auch Blueprints… aber eben „nur“ mit.

Peer Sylvester
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