Verlag: AZA
Autor: Albrecht Nolte
Spieler: 2-8
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 1-2 Stunden
MotorChamp ist das zweite Spiel des kleinen Essener Verlages, welcher sich auf Sportspiele spezialisiert hat. Wenn man MotorChamp auspackt, staunt man nicht schlecht über die Marterialqualität! Auch die Verpackung ist ungewöhnlich gut und eine Freude für jeden Spieler, der auf seine Spiele achtgibt: Für jedes Team ist im Karton ein eigener Platz, in dem 2 Rennwagen und 3 Würfel (zwei normale Sechsseiter, ein Spezialwürfel 1/2/2/2/3/3) verstaut werden, reserviert. Die Rennwagen sind sensationell! Sehr schön bemalt, groß und stabil. Es stimmt einfach jedes Detail bei diesem Material – sogar die Würfel sind in den Teamfarben!
Drei doppelseitig bedruckte Spielbretter bilden den Spielplan – je nach Geschmack und Anzahl der Spieler zusammengesetzt (12 Rennstrecken sind möglich: 4 „kurze“ über 2 Pläne, 8 „lange“ über 3 Pläne).
Der Motor des Spieles bzw. der Wagen sind 3 Würfel. Abhängig davon, auf welchem Streckenabschnitt man fährt, ist es erlaubt mit einem, zwei oder allen drei Würfeln zu würfeln. Die Summe ist die Anzahl der zu fahrenden Felder. Ist auf dem Feld, von dem man seinen Zug beginnt, ein Tempolimit verzeichnet, so ist dies die maximale Augenzahl, die man von diesem Feld aus ziehen darf. Wirft man mehr, so fliegt man raus – entweder in den Kies oder gleich ganz aus dem Rennen – abhängig davon, wieviel man „zu schnell“ war! Wirft man also z.B. auf einem Tempolimit-9 Feld mit zwei Würfeln, ist das Risiko zu schnell zu fahren 1/6. Fährt man dagegen freiwillig langsamer, also mit einem Würfel, kann man auch nicht zu schnell sein – man hat also die Qual der Wahl!
Zu einem richtigen Rennen gehört ein Boxenstop dazu. Zu einer Partie MotorChamp natürlich auch: Eine normale Partie geht über 6 Runden und man darf frühstens in der zweiten und spätestens in der vierten Runde die Box besucht haben. Da die Boxengasse eng ist und man sie nur benutzen darf, wenn man die Geschwindigkeit von 6 Würfelaugen einhält, kann man nicht unbedingt dann in die Box, wenn man möchte, denn wie es sich gehört, gilt es die Fairplay-Regeln zu beachten. Diese besagen einfach, daß man nicht mutwillig die Ausfahrten von Schikanen blockiert und daß man nicht absichtlich langsam fahren darf. Man darf nur dann weniger als die angegebene Anzahl von Würfeln benutzen, wenn es dazu dient das Risiko eines Ausfalls zu vermindern, d.h. wenn man auf einem Feld ohne Tempolimit steht und die Bahn frei ist, dann muß man auch die angegebene Zahl an Würfeln benutzten. Ebenso darf man in heiklen Situationen auch zum Spezialwürfel greifen, der bringt einen Wagen maximal 3 Felder vor.
Gezogen wird reihum beim Führenden beginnend in umgekehrter Reihenfolge, wobei allerdings nicht die aktuelle Platzierung ausschlaggebend ist, sondern die Position auf der Strecke. Man muß also nicht darauf achten wer überrundet wurde und wer nicht.
Sehr elegant ist auch das Nachhalten der gefahrenen Runden und der Boxenstops gelöst: Überfährt ein Wagen die Start/Ziel-Linie, so bekommt er einen Markierungsstift der Farbe, die der gefahrenen Rundenzahl entspricht (Gelb=1, Orange=2, etc). Ebenso bekommen die Wagen, die einen Boxenstop eingelegt haben, einen farbigen Heckspoiler. So kann man jederzeit auf einen Blick alles Wichtige erkennen!
MotorChamp ist sicher kein knochentrockenes Knobelspiel, es ist eine Menge Glück im Spiel, aber wer deswegen behauptet, daß es ein Glücksspiel ist, liegt so falsch, wie man nur falsch liegen kann! An diesem Spiel stimmt einfach alles. Angefangen von der Verpackung über das Spielmaterial bis hin zum Regelwerk ist alles durchdacht und sogar auf die kleinsten Details wurde Wert gelegt! Vom Auspacken bis zum Einpacken macht MotorChamp einfach nur Spaß!
- Cheerio, Miss Sophie! - 31. Mai 2012
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