Verlag: Z-Man Games
Autoren: Matt Leacock & Tom Lehmann
Spieleranzahl: 2-4
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 20 – 30 Minuten
Hier auf spielbar.com muss ich Pandemic nicht mehr erläutern, oder? Falls doch, siehe Pandemic Rezension von Peer.
Also ran ans Eingemachte.
Was möchten die Pandemic Hot Zone-Spiele?
Beide Spiele sind nahezu identisch (einmal gibt es Krisenkarten, einmal Mutationskarten; die Rollen unterscheiden sich, siehe die Legacy-Varianten). Beide Spiele möchten das Spielgefühl von Pandemic in einer schlanken und komprimierten Form vermitteln. Der Fokus liegt dabei auf drei Aspekten:
– Spieldauer verkürzen
– Kooperation stärken
– Einstieg leicht machen
Wie wollen die Spiele dieses Ziel erreichten?
Pandemic ist ein grandioses Spielsystem, d.h. an den Grundzügen des Spiels ist nicht zu rütteln. Das versuchen die Hot Zone-Varianten glücklicherweise auch gar nicht erst.
Die Verkürzung der Spieldauer wird über die Verkleinerung von der Weltkarte auf jeweils eine Region unseres Planeten erreicht. Damit verbunden sind weniger Städte, weniger Seuchen und auch weniger Epidemien im Spiel.
Die Kooperation wird gestärkt durch die offene Auslage der Stadtkarten vor den Spielenden – in Pandemic war dies die als Einsteiger-Variante bezeichnete Spielmöglichkeit. Bereits in den Pandemic Legacy-Spielen war die offene Auslage der Spielkarten der Standard. Damit wird das Zusammenspiel und gemeinsame Bewerten unterschiedlicher Möglichkeiten für die Spielzüge gestärkt und erleichtert. Denn es entfällt das Risiko, dass Alpha-Menschen geheime Informationen nutzten, um das Spiel zu dominieren.
Der Einstieg wird durch unterschiedliche, sich teilweise aus dem oben genannten ergebende Effekte erleichtert. Die offene Auslage der Spielerkarten erübrigt, dass wir uns Informationen über die Handkarten der anderen merken müssen. Die Veränderungen des Spielplans sorgen für – im Vergleich zu den großen Spielen – entfallende Aktionsmöglichkeiten (Forschungszentrum müssen keine gebaut werden, es gibt nur eines in einer zentralen Stadt; entsprechend entfallen die Sonderflüge). Damit wird gerade Jüngeren der Einstieg in die Pandemic-Welt erheblich erleichtert.
Machen die Spiele das gut?
Durchweg ja. Ausrufezeichen. Die Hot Zone-Varianten erreichen die oben genannten Ziele vollumfänglich. Möchten wir Kritik üben, dann am ehesten daran, dass auch die Spielkarten verkleinert wurden, obschon in der Schachtel auch noch ausreichend Platz für größere Karten gewesen wäre. In der jetzigen Form passen die Spiele jedoch auch auf dem Camping-Tisch. In unseren Runden war die Kartengröße daher kein Kritikpunkt.
Und spielerisch haben wir hier Pandemic in kurz, knackig und immer noch begeisternd.
Urteil
Braucht man alle Pandemic Hot Zone-Spiele? Wenn, dann sicherlich eher eines der beiden. Dann wird die Wahl vielleicht auch anhand der bevorzugten Region getroffen. Pandemic-Fans brauchen beide. Ich habe beide und bereue NICHTS.
Wir haben Hot Zone bereits mehrmals mit Einsteigern ins Hobby spielen können. Die Leichtigkeit des Einstiegs und die kurze Spieldauer waren hier Aspekte des Erfolgs. Ja, nach ein paar Partien waren die Mitspielenden dann “reif” für das große Pandemic – aber gerade zum Start werden doch erfahrungsgemäß kürzere Spiele bevorzugt. Und der Kaufpreis ist nun nicht so hoch, dass wir die Partien mit Hot Zone als “zu teuer” klassifizieren würden. So sind die Hot Zone-Spiele perfekt für Veranstaltungen wie Stadt-Land-Spielt geeignet, um Menschen ins Hobby zu holen.
Noch etwas sticht hervor: Gerade für Kinder ist Hot Zone viel erfüllender. Lassen wir mal die Kinder von Vielspielern, die bereits mit 5 Jahren alle Geister auf Spirit Island durchgespielt haben, beiseite: Die 20 Minuten Spielzeit für Hot Zone werden gerne mal durch eine sich anschließende Folgepartie auf die 45 Minuten des Basisspiels angehoben. Die oben genannte Verschlankung des Spiels sorgt aber neben der kürzeren Spielzeit auch dafür, dass die Kinder nicht überfordert werden – und entsprechend auch nicht die Aufmerksamkeit und das Interesse verlieren. Hätte ich seinerzeit beim Basisspiel lieber 10 Jahre als Altersangabe auf der Schachtel gesehen, bin ich bei Hot Zone mit den angegebenen 8 Jahren durchweg einverstanden.
Ich habe in der Pandemie daher deutlich häufiger Hot Zone als das Basisspiel gespielt. Und alle bleiben in meiner Sammlung (bis auf Cthulhu und WoW). Ach so, ich würde mir noch die anderen Weltregionen wünschen. Vielleicht kaufen wir daher doch besser beide Hot Zones…
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