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Hoppla Lama

Verlag: Goldsieber
Autor: Roberto Fraga
Spieler: 3-6
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: ca. 30 Minuten

Der Vulkan spuckt Feuer! Mutige Indios machen sich mit ihren Lamas auf den Weg. Sie wollen möglichst nahe an den Krater um nachzusehen, ob es für ihr Dorf gefährlich werden kann. Mit Leckereien bringen Sie ihre Lamas voran, und mit etwas Geschick entdecken Sie vielleicht eine Abkürzung. Aber Vorsicht, wer dem Krater zu nahe kommt, fängt wieder von vorne an. Nicht nur die Lamas sondern auch die Spieler können so beim Drängeln auf dem Weg zum Gipfel ins Stolpern geraten.

…Break…

Nachdenken über das Thema verbietet sich hier oder glauben Sie, daß Lamas freiwillig in den Vulkankrater hochsteigen? ;-) Schauen wir uns also mal den eigentlichen Spielmechanismus an:
Die oben genannten Leckereien heißen im Spiel „Futtersteine“. Diese werden für Wetten genutzt und nicht direkt den beteiligten Lamas verfüttert. Diese Wetten laufen so ab, daß beginnend mit dem Startspieler jeder Spieler reihum einen bis fünf Futtersteine aus einem Beutel in die verdeckte Hand nimmt. Vorher bestimmt der aktuelle Startspieler jedoch, worum es eigentlich geht: Es geht der Spieler mit seinem Lama Felder vor,

  • der alleine die meisten Futtersteine oder
  • der alleine die wenigsten Futtersteine oder
  • der die meisten und der die wenigsten Futtersteine oder
  • die Spieler, die gleich viele Steine halten wie andere.

Also gestaltet sich das Ziehen der Futtersteine aus dem Beutel als gar nicht mal so einfache Sache, denn gerade die Pattsituationen bringen dann natürlich das Salz in die Suppe. Es gilt, die lieben Mitspieler einzuschätzen und deren Pläne zu durchkreuzen. Der/Die Sieger der Wetten gehen jedenfalls die Anzahl der Steine in ihrer Hand als Schritte in Richtung Vulkan vorwärts. Die Laufstrecke zum Vulkan besteht aus 16 Feldern aber es finden sich auch zwei gute Abkürzungen auf der Strecke. Drängelnderweise hat auf jeden Feld nur ein Lama Platz, so daß Verdrängungen (leider nur rückwärts) bereits etablierter Tiere die Regel sind.

Betritt ein Lama das letzte Feld der Strecke, den Vulkankrater, so läuft es direkt zurück zum Dorfplatz, dem Startfeld der Strecke. Dort kühlt es dann seine Füße und beginnt von vorne.

Das Spiel endet umgehend, wenn ein Spieler den letzten Futterstein aus dem Beutel nimmt. Diese Runde wird nicht mehr ausgewertet. Abschließend werden noch einige Bonuspunkte, d.h. zusätzliche drei Schritte in Richtung des Kraters für denjenigen mit den meisten Futtersteinen und drei Schritte rückwärts für denjenigen mit den wenigsten Futtersteinen vergeben. Gewinner ist natürlich derjenige, der bei Spielende am nächsten am Krater plaziert ist.

Wie schaut denn eigentlich das Material aus, der Punkt, in dem Goldsieber in den letzten Jahren in schöner Regelmäßigkeit auf den vordersten Plätzen plaziert war? Einerseits kann man an den Pappen im Spiel den Kostendruck, der derzeit auf den Spieleverlagen lastet fühlen, andererseits liegen dem Spiel wunderschöne Spielfiguren, kleine Lamas aus Holz, bei. Auch die Futtesteine sind aus Holz.

Tja, was bleibt als Fazit? Die Thematik passt nicht wirklich zum Spiel, wenn man das aber außen vor lassen kann, dann haben wir hier ein nettes Spiel für viele Runden vorliegen. Und was sagen andere dazu? Der Karlsruher Zoo schreibt in seinem Tierlexikon: „Lamas werden als Tragtiere eingesetzt, liefern Fleisch, Wolle und Mist“. Und was liefern die Lamas von Goldsieber? Das Spiel hat genug Fleisch auf den Knochen, einige Spielerunden glücklich zu machen. Ein dickes Fell sollte man haben, wenn man mit einem Stein in der Hand lässig die Wette auf die meisten Steine gewinnt, weil alle anderen sich auspatten und man damit den Weg von unten neu beginnen darf. Aber von Mist kann hier überhaupt nicht die Rede sein, im Gegenteil :-)

Jürgen Karla

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