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Ubongo

Verlag: Kosmos
Autor: Grzegorz Rejchtman
Spieleranzahl: 2-4
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 20 Minuten

Haben Sie schon einmal eine Rezension gelesen, die mit dem Schachtelinlay beginnt? Nein? Gut, das Inlay von Ubongo ist perfekt. Durchdacht. Passend. Alles in allem stimmig. Sie möchten noch etwas Negatives über das Spiel erfahren? Tut mir leid, dann sind Sie hier komplett falsch.

Möchten Sie hingegen wissen, wie unser Erstkontakt mit Ubongo verlief? Nun, wir sind rein in den lokalen Spieleladen – Regale checken – Freundin überreden ein Spiel kaufen zu dürfen – Mist, Freundin will mit auswählen – Kurze Diskussion – Ubongo gekauft. Dann der Weg nach Hause. Noch in der Bahn die Schachtel aufgemacht und die Spielanleitung herausgefischt. Überraschung, die ist so kurz, das schaffe ich ja noch locker während der Fahrt – also ran ans Lesen. Was ich dort entdeckte macht Laune auf das Spiel.

Bei Ubongo geht es darum, möglichst schnell ausgewählte Pappteile auf sein Tableau zu legen. Die Auswahl der Pappteile und die zu legende Form sind jeweils vorgegeben. Die Teile erinnern an Tetris und das Legen der Formen an Tangram. Dies machen alle Spieler gleichzeitig und gegen die Sanduhr. Wer es schafft, seine Legeaufgabe innerhalb der Zeit zu erfüllen, der darf zur Belohnung zwei Edelsteine vom Spielplan nehmen. Diese liegen in sechs Reihen aus, und genommen werden dürfen jeweils die zwei Edelsteine, die in einer Reihe am weitesten vorne liegen. Zuvor darf die Reihe, in der die eigene Spielfigur steht, gewechselt werden. Der Schnellste darf dazu drei Schritte weit laufen und jeder folgende einen Schritt weniger weit.

Die gesammelten Edelsteine entscheiden bei Spielende über den Spielsieg: Wer die meisten Edelsteine einer Farbe sammeln konnte, gewinnt schlußendlich das Spiel.

Noch ein paar Worte zur Legeaufgabe: Dem Spiel liegen 36 Tableaus mit Formen bei. Pro Tableau gibt es eine leicht und eine schwieriger zu lösende Aufgabe. Pro Aufgabe gibt es daneben 6 Symbole von denen eines per Würfel zu Beginn der Runde ausgewählt wird (ab hier läuft dann auch die Sanduhr). Anhand des Symboles kann dann auf dem Tableau nachgeschaut werden, welche Legeteile für die Aufgabe zu verwenden sind.

Fragen Sie sich mittlerweile, wie unser Erstkontakt mit Ubongo weiter verlaufen ist? Nun, zuhause angekommen haben wir uns flugs für einen Spieleabend verabredet. Natürlich sollte auch Ubongo auf den Tisch kommen. Und damit auch das Problem. So schnell wollte uns das Spiel nämlich nicht mehr loslassen – und so wurde eine Partie gespielt, dann noch eine und noch eine… Gut, werden Sie fragen, und danach war der Spielreiz aufgebraucht? Nein, im Gegenteil, Ubongo macht auch weiterhin einen Riesenspaß. Ich frage mich nur, wieso die Jury Spiel des Jahres das übersehen konnte?

Den Reiz bezieht das Spiel natürlich aus der Hektik-Komponente, jedoch ist es nicht einfach nur ein Hektik-Spiel, sondern es wird auch geschicktes Taktieren verlangt. Manchmal ist es eben auch sinnvoll, gezielt ein wenig langsamer zu sein, z. B. wenn die Farbe, die ich gerade sammle nicht vorne in den Reihen liegt, aber auf dritter oder vierter Position. Und genau dann kommen natürlich gleich mehrere Spieler vor mir zum Zug, grmpf…

Am meisten Freude hatten wir übrigens in der vollen Besetzung. Dann wurde auch am meisten gelacht und geflucht. Zu zweit ist das Spiel deutlich ruhiger, funktioniert aber immer noch bestens.

Variante: Versuchen Sie Ubongo auch ruhig mal ohne Sanduhr. Gerade mit jüngeren Kindern und insbesondere mit älteren Mitspielern macht das Spiel auch dann immer noch viel Spaß.

Jürgen Karla

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