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Seasons

Verlag: Libellud / Asmodee
Autor: Regis Bonnessee
Spieleranzahl: 2-4
Alter: ab 14 Jahre
Spieldauer: 60 Minuten

Diese Rezi ist dem Alex-Gewinner Udo Bartsch gewidmet. Nur so zum Spaß.

Magierduelle müssen früher mal sehr beeindruckend gewesen sein. Dann kamen all die Gesundheitsvorschriften und Studiengebühren und jetzt ist da kein Raum mehr für und die finden daher nur noch in Kartenform statt. Soweit (leicht vereinfacht) der Hintergrund von Wizard. Es hätte aber auch der Hintergrund von Seasons sein können. Ist es vielleicht sogar, von solch abstrakten Spielen lese ich die Hintergrundgeschichten nicht.

Wie geht Seasons? Jemand würfelt mit einem Satz Würfel und jeder sucht sich einen Würfel davon aus. Der Satz ist in jeder Jahreszeit unterschiedlich: Im Sommer gibt es viel Feuer, wenig Wasser und keine Luft. Im Winter ist es umgekehrt. Die Symbole werden benutzt, um Karten zu spielen oder Karteneffekte auszulösen. Die Karten sorgen für mehr Symbole oder mehr Karten oder mehr Siegpunkte für einen selbst oder weniger Karten/Symbole/Siegpunkte für den Gegner. Nach drei Runden gewinnt der Punktbeste.

Was passiert? Die Spieler grübeln selbstversunken über ihre Karten und versuchen möglichst sinnvolle Kombinationen aus Karten und würfeln zu finden und natürlich auch zu spielen. Öfter mal muss man sich aussuchen, welche Karte man auf die Hand nehmen will. Oder welche Karte man von der Hand abgeben will. Oder beides. Dabei bleibt alles auf einer abstrakten Ebene: Man nimmt sich ein paar Punkte, man verliert ein paar Punkte, man nutzt eine Karte, um Symbole zu bekommen, mit denen man eine dritte Karte spielen kann, die alle anderen zwingt eine Karte zurück auf die Hand zu nehmen. Wer gerne Kartenkombos á la Magic austüftelt, kommt voll auf seine Kosten.

Was taugt es? Ursprünglich hat mich Seasons wegen des bombastischen Materials und der fantastischen Graphik interessiert. Leider ist die Graphik völlig vom Spiel losgelöst und hat deutlich weniger mit den Karteneffekten zu tun, als z.B. bei Magic. Da wird so kein zusätzlicher Spielspaß erzeugt – im Gegenteil, ich habe mir oft gewünscht, die Graphik wäre kleiner und der Text größer. Auch das Material ist z.T. eher Suboptimal (insbesondere die Siegpunktleiste). Nur die Würfel rocken. Die sind wirklich gelungen! Das Spiel selbst kann sich niemals von der rein abstrakten Ebene lösen. Die Spieler wandern auf der Siegpunktleiste rauf und runter, spielen aber dabei eher nebeneinander her. Insofern ist Seasons alleine dadurch interessant, wenn es darum geht, tolle Kartenkombis auszutüfteln. Das aber macht das Spiel gut. Zumindest mit allen Karten im Spiel und nicht mehr als 2 Spielern.

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Solide

(Pro Mitspieler über 2 einen Stern entfernen. Ja, Udo Bartsch schreibt sowas nie. Aber ich bin ja Mathematiker und kein Jurymitglied und darf das)

Peer Sylvester
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