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Lichterfest

Verlag: Pegasus
Autor: Christopher Chung
Spieleranzahl: 2-4
Alter: ab 8 Jahre
Spieldauer: 30 Minuten

Man legt Plättchen und bekommt dafür Karten. Mit den Karten bildet man Sätze und dafür gibt es Punkte. Der Punktbeste gewinnt. Die Graphik ist schön. Damit ist alles gesagt. Kann man sich kaufen, wenn man Legespiele mag. Kann man sein lassen, wenn nicht oder wenn der Bedarf gedeckt ist. Viel mehr kommt im weiteren Verlauf dieser Rezi auch nicht mehr, außer dem Text der thailändischen Nationalhymne und ein bisschen schmückendes Blabla.

ประเทศไทยรวมเลือดเนื้อชาติเชื้อไทย

เป็นประชารัฐ – ไผทของไทยทุกส่วน

อยู่ดำรงคงไว้ได้ทั้งมวล

ด้วยไทยล้วนหมาย – รักสามัคคี

ไทยนี้รักสงบ – แต่ถึงรบไม่ขลาด

เอกราชจะไม่ให้ใครข่มขี่

สละเลือดทุกหยาดเป็นชาติพลี

เถลิงประเทศชาติไทยทวี มีชัย – ชัยโย

„Thailand ist die Verkörperung allen Blutes und Fleisches der thailändischen Rasse.

Thailand den Thailändern.

So bleibt es, denn alle Thailänder sind in Einigkeit miteinander verbunden.

Wir Thailänder sind ein friedliebendes Volk,

Aber wenn wir kämpfen müssen, kennen wir keine Furcht.

Wir werden niemals die Unterdrückung unserer Unabhängigkeit zulassen,

Jeden Blutstropfen für unser Land opfern

Und den Wohlstand Thailands mehren. Hurra!“

In Thailand war ich, sogar während des Lichterfestes. Allerdings habe ich die eigentliche Zeremonie, also das platzieren der Laternen auf dem Wasser verpasst. Warum, weiß ich nicht mehr. Vielleicht war ich überarbeitet. Das ist auch völlig irrelevant, denn das Spiel ist völlig abstrakt – auch wenn die Graphik so natürlich interessanter ist, als abstrakte Punkte und Striche. Im wesentlichen haben wir es hier mit einer Art Domino zu tun, nur dass auf allen vier Seiten Farben (statt Zahlen) aufgedruckt sind und dass nichts davon passen muss. Allerdings bekommt der Plätchenleger für passende Farben Karten. Alle Spieler bekommen zudem eine Karte der Farbe, die durch das neu gelegte Plättchen angezeigt wird – man bekommt also ständig Farben und dem Mitspieler nicht versehentlich die Farbe zu geben, die er braucht ist eine der (wenigen) Stellschrauben. Sätze aus allen Farben oder aus drei Paaren oder von vier gleichen darf man abgeben und bekommt dafür Punkte und zwar mehr, je weniger entsprechende Sätze bereits abgegeben wurden. Ja, Lichterfest erfindet hier keine Räder neu. Aber auch ja: Es ist sehr eingängig, weil die Regeln klar und einfach sind. Aber wiederum: Ja, ganz große Taktiken jenseits „Mach das beste aus der Karte!“ sind Fehlanzeige.

Es ist ein schönes Spiel, dass man auf den Tisch legen kann und alle finden sich sofort rein und wenn keine grundsätzliche Abneigung gegen Legespiele und/oder einfache Spiele besteht, wird die Runde unterhalten. Ob sie allerdings noch weitere Runden fordert, hängt davon ab, was man noch an Spielen im Schrank hat. Der ganz große Brüller ist Lichterfest nicht.Es ist ein nettes Spiel, allerdings eines der netten Spiele, wo „nett“ ein Lob ist, nicht eines derjenigen, wo „nett“ eigentlich „nur nett, spielen wir lieber etwas anderes“ bedeutet.

Peer Sylvester
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