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Hexx & Hopp

Verlag: Drei Hasen in der Morgensonne
Autor: René Brons
Spieleranzahl: 2-5
Alter: ab 9 Jahren
Spieldauer: 20-30 Minuten, je nachdem wie genau man es mit dem Überprüfen nimmt

Ich bin ja ein großer Fan von Rezensionen, die man vollständig twittern kann und in diesem Sinne: Hexx & Hopp ist „Ligretto – Das Legespiel“

Sie mögen keine Geschwindigkeitsspiele? Glückwunsch, Sie brauchen gar nicht weiterzulesen. Das Schöne an den Spielen der drei Hasen ist, dass sie eigentlich immer klar definierte Zielgruppen haben. Und bei Hexx & Hopp sind das die Freunde schneller Kartenablegespiele, wie sie Mitte der Neunziger ihren Höhepunkt hatten (mit Spielen wie Ligretto, Espresso oder Newsmaker).

Hexx & Hopp passt nun genau in diese Tradition, mit einem wesentlichen Unterschied: Man legt jetzt keine Karten ab, sondern Plättchen, die zusammen passen müssen. Dadurch verschiebt sich der Schwerpunkt von „Karten schaufeln“ auf „in die Auslage starren“ und damit geht es nicht mehr nur um reine Geschwindigkeit sondern auch um eine schnelle Auffassungsgabe. Zwei der sechs aufgedruckten Dreiecke müssen farblich mindestens zu ihrem neuen Nachbarn passen, damit das sechseckige Plättchen abgelegt werden darf. Sind es mehr, darf man einigen Mitspielern zusätzlich Karten schenken, wodurch etwas Interaktion ins Spiel kommt – insbesondere wenn einer kurz vor dem Gewinnen steht und alle demjenigen noch einen einschenken wollen.

Das ist prinzipiell gut und fühlt sich durchaus anders genug als Ligretto an und macht auch Spaß und so, zumal die Regeln wirklich in 30 Sekunden erklärt sind.

Es gibt nur einen Pferdefuß: Bereits bei Ligretto kommt es vor, dass jemand im Eifer des Gefechts falsch anlegt. Das lässt sich bei Ligretto aber immer nachträglich ahnden, weil die Karten den Spielern zugeordnet sind. Bei Hexx & Hopp sind sie das nicht. Und Fehler sind deutlich häufiger. Ich habe kaum eine Partie erlebt, wo am Ende alles stimmte. Bekommt man selbst Karten überprüft man die gelegte Karte vielleicht noch, aber wenn jemand mit nur zwei gleichen Dreiecken anlegt? Kaum! Das bremst nur! Das kann bei ambitionierteren Spielern durchaus für postludophen Frust und Ärger führen – die einzige Lösung ist wenn man nach jedem Anlegen kurz stoppt, damit alle das gelegte Plättchen überprüfen können, doch das stört den Spielfluss so sehr, dass ich das nicht wirklich als Option sehe. Als Resultat kann ich Hexx & Hopp nur entspannten Zeitgenossen empfehlen, die sich durch eine falsch gelegte Karte nicht betrogen fühlen. Die dürfen dann aber wiederrum nicht so entspannt sein, dass das schnelle Spektakel an ihnen vorrübergeht. Eine knifflige Sache… Mit Kindern und Nichtspielern dagegen überhaupt nicht, denn die sind am Spaß am Spiel mehr interessiert als am Resultat – und das sind gute Bedingungen für Hexx & Hopp.

Peer Sylvester
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