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Dixit

Verlag: Libellud
Autor: Jean-Louis Roubira
Spieleranzahl: 3-6
Alter: ab 8 Jahre
Spieldauer: 30 Minuten

Nehmen wir an, Sie hätten diese Karten auf der Hand:
Dixit
Und jemand verlangt von Ihnen, Sie sollen eine möglichst passende Karte dem Satz „Wo ist das Krokodil?“ auswählen. Welche Karte nehmen Sie?

Oder:
Sie müssen eine dieser Karten auswählen und einen Hinweis dazu geben – der Hinweis kann ein Wort, ein Satz, ein Geräusch, ein Lied sein – dieser darf aber weder zu eindeutig noch zu allgemein sein. Welche Karte und welchen Hinweis wählen Sie?

Das waren sie auch schon, die Fragen, um die sich alles beim Spiel Dixit dreht: Sie haben ein paar extrem schöne Handkarten, wählen eine davon verdeckt aus und geben einen Hinweis. Alle anderen Spieler legen nun (ebenfalls verdeckt) eine passende Karte dazu. Es wird alles aufgedeckt und jeder Spieler (außer dem ersten) versucht die ursprüngliche Karte zu erraten.
Und jetzt kommt das geniale: Raten alle richtig oder alle falsch, bekommen alle außer dem Hinweisgeber 2 Punkte. Raten nur ein paar Spieler richtig, bekommen diese 3 Punkte und der Hinweisgeber ebenfalls (einmalig) 3 Punkte. Hinzu kommen noch Punkte, wenn die eigene Karte für die richtige gehalten wurde.

Dieses Wertungssystem macht das Geben eines Hinweises schwierig – es darf nicht zu speziell sein, aber man darf auch nicht zu sehr um die Ecke denken. Schön! Und das passt auf das Spiel: Sehr, sehr schön! Ein Gute-Laune-Spiel. Aus dem Partybereich, sicherlich, aber nichtsdestotrotz ein gutes Spiel, wenn´s auch mal was ohne Arbeiter, Rohstoffe und langfristige Strategien sein darf. Böse Zungen sagen: Ein Frauenspiel! Aber wen interessiert es schon, was böse Zungen behaupten? Für mich war´s ein lohnenswerter Kauf!

Zwei Nachteile: Erstens, die Karten haben sich irgendwann abgespielt. Wer in gemischten Runden spielt, muss der Versuchung widerstehen, Hinweise aus anderen Runden erneut zu geben. Diesem Problem will der Verlag in Bälde mit neuen Karten abhelfen.
Außerdem: Die Regel ist in Französisch (eine englische Regel findet sich auf der Verlagsseite), das Spiel im Moment nur direkt beim Verlag aus Frankreich zu beziehen. Mich würde aber sehr wundern, wenn nicht sehr bald ein deutscher Verlag zuschlagen würde. Das Spiel ist ungewöhnlich, es ist gut, es verkauft sich in Frankreich wie geschnitten Brot und vor allem: Außer der kurzen Regel ist das Material komplett sprachunabhängig.

Peer Sylvester
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1 Kommentar

  • …und mittlerweile ist es nicht auf deutsch erschienen, sondern auch zum Spiel des Jahres gekührt worden. Womit bewiesen wäre, dass Spieleverlage viel öfter auf mich hören sollten… :-)