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Deckscape: Der Test

Verlag: Abacusspiele
Autoren: Martino Chiacchiera & Silvano Sorrentino
Spieleranzahl: 1-6
Alter: ab 12 Jahre
Spieldauer: 60 Minuten

Deckscape ist eine weitere Reihe (der zweite Teil soll vor Weihnachten erscheinen) an Escape-Spielen. Bislang besprochen: Unlock Escape the Room: Die Sternwarte, Escape Room – The Game und die ersten drei Spiele der Exit-Reihe (hier )

Der Ansatz von Deckscape:

Deckscape ist das Escape-Spiel mit der geringsten Einstiegshürde: Das Spiel ist für unter 10€ zu haben, hat Kartenspielgröße und wenn man die Schachtel aufmacht, ist der vorsortierte Kartenstapel das einzige Material. Von der ersten Karte an bekommt man genau erklärt wie das System funktioniert. Und das ist prinzipiell einfach: 3 verschiedene Stapel liegen aus, jeweils die oberste Karte zeigt ein Rätsel, wer das Lösen will, dreht die Karte um und sieht ob er richtig liegt und bekommt erklärt was er jetzt machen soll (meistens einfach die nächste Karte lösen!). Die Lösungen sind dabei nachvollziehbar dargestellt. Damit fehlt auch ein Hilfesystem: Wer nicht weiterkommt, dreht einfach die Karte um und notiert sich ein Kreuz (dasselbe bei falscher Lösung). Damit entfallen zwar auch kleine Hinweise, aber es bedarf keinen großartigem Kontrollmechanismus per App oder Drehscheibe oder Dekoder oder sowas. Wie gesagt: Es ist von der Benutzbarkeit das einfachste der Escape-Spiele.

Am Anfang ist das Spiel auch nicht so linear: Meistens können zwei oder gar drei Rätsel parallel gelöst werden. Kann ein Rätsel noch nicht gelöst werden, weil noch etwas fehlt, ist dies eigentlich immer klar.

Das Spiel verbraucht sich nicht, nach einer Partie muss man nur die Karten wieder sortieren. Aber natürlich kennt man die Rätsel jetzt…

Die Geschichte und die Immersion:

Tatsächlich spielt dieses erste Deckscape-Abenteuer in einem Labor. Das ist nach Unlock, Escape Room und Exit auch schon der dritte Escape-Laborbesuch. Ist Wissenschaft wirklich so kryptisch? Immerhin erlaubt es einen schönen Vergleich. Sagen wir mal so: Es gibt eine Story, die inhaltlich über „Ihr seid in einem Labor gefangen. Ist es ein Test?“ etwas hinausgeht, aber a) nicht sehr und b) sehr ins hanebüchene abgleitet. Ansonsten beschränkt sich die Immersion darauf, dass die Puzzles irgendwie etwas wissenschaftliches haben. Immerhin braucht man manchmal Schlüssel für Schlüssellöcher und das eine oder andere Rätsel ist sogar ganz passend. Gerade gegen Ende ergeben sich die Rätsel auch aus der Story. Aber insgesamt ist die Immersion nicht wirklich höher als bei den Exit-Spielen. Das eine Karte das Labor zeigt, ist reines Beiwerk, diese Karte haben wir niemals wirklich genutzt.

Die Rätsel:

Wie gesagt sind die Rätsel immer einzelne Karten, aber auf anderen Karten finden sich manchmal Hinweise. Gegenstände sind meistens Anzeiger dafür, dass etwas noch nicht gelöst werden kann. Uns haben die Rätsel gut gefallen! Sie sind knackig, aber immer nachvollziehbar und logisch. Viele Rätsel haben den „Aha-Effekt“, der ja einen großes Reiz hat. Man kann einwenden, dass viele Rätsel auch außerhalb des Settings in einem Rätselbuch funktionieren würden (was ich der Sternwarte ja vorgeworfen habe) und das viel Mustererkennung dabei ist, aber die Rätsel sind originell und machen den Eindruck, sie wurden extra für das Spiel entworfen und das ist was für mich an diesem Punkt zählt.

Einordnung zu den anderen Escape-Games:

Wieder eine gute Idee, wieder ein eigenständiger Ansatz! Das lässt sich ohne Zweifel feststellen! Und wie oben erwähnt punktet Deckscape mit der Einfachheit – auch wenn man 60 Minuten beschäftigt ist kann man sofort losspielen und für mich ist Deckscape das ideale Geschenk (auch weil es sich nicht verbraucht). Inhaltlich kommt es für mich nicht an die Grundszenarien von Escape Room heran (Dessen Erweiterung Funland in meinen Augen etwas abfällt), dazu ist die Immersion zu schwach. Aber direkt darunter, auf einer Stufe mit Unlock! würde ich Deckscape in jedem Fall sehen!

 

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Peer Sylvester
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