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Conquest of the Empire

Verlag: MB
Autor: Lawrence H. Harris
Spieleranzahl: 4-6
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 2-6 Stunden

Conquest of the Empire ist das erste Spiel der Gamemaster-Serie von MB. DiesesEroberungsspiel ist historisch im 2. Jahrhundert A.D. angesiedelt: Römische Generäle streben nach der absoluten Macht über die Provinzen. Jeder Spieler versucht nachGutdünken seinen Einfluß im römischen Reich zu erweitern. Dazu muß man die Provinzenerobern. Für die Eroberung benötigt man Truppen, welche man von den Steuereinnahmen derProvinzen bauen kann.
Es steht eine insgesamt begrenze Anzahl an Truppen bereit: Infanterie, Reiter, Katapulteund Galeeren. Ist der allgemeine Vorrat an Truppen erschöpft, so können auch keine neuenmehr produziert bzw. gebaut werden. Die Infanterie wird, durch den recht günstigen Preis,naturgemäß am schnellsten knapp.

Die Bewegung der Truppen ist ähnlich einfach gehalten: Infanterie und Katapulte habeneinen Bewegungspunkt, Reiter und (bisher nicht genannte) Generäle zwei. Nun können dieLegionen allerdings nicht frei in der Weltgeschichte Provinzen erobern; das können sienur, wenn sie auch von einem General befehligt werden. Jeder Spieler hat 7 dieserGeneräle – 6 „normale“ und einen General, der sich zu Höherem berufen fühlt -nennen wir ihn mal Caesar. Jeder der Generäle kann eine Legion bestehend aus bis zu 7Einheiten führen. Und da ist auch der Knackpunkt an dem Spiel: Jede Einheit mussjederzeit einem Anführer unterstehen! Ein General selber zählt nicht als Einheit, kannalso auch nicht kämpfen. Verliert man eine Schlacht, so verliert man auch die Generäle!Diese können entweder gefangen genommen werden oder sie können aus dem Spiel genommenwerden – ganz nach der Willkür des Gewinners der Schlacht. Normalerweise nimmt manGeneräle als Gefangene um sie im späteren Spielverlauf gegen eigene gefangene Generäleund/oder Geld zu tauschen. Verliert man seinen Caesar, ist man aus dem Spiel. Der Spieler, der den eigenen Caesar besiegt hat, bekommt die Kontrolle über alle Truppen und Provinzen des besiegten Spielers.
Man kann also nicht mit einem beliebig großen Pulk von Truppen losziehen und dieWeltgeschichte unsicher machen. Management der Truppen und der Eroberungszüge spielt hiereine viel größere Rolle als bei den meisten herkömmlichen Eroberungsspielen. Verliertman Generäle, verliert man auch die Mobilität!

Das Geld für neue Truppen bekommt man, ganz herkömmlich, aus den kontrolliertenProvinzen. Hier sind grundsätzlich zwei Strategien möglich: Möglichst viele Provinzenerobern oder eine überschaubare Anzahl an Provinzen gezielt mit dem Bau von Städtenaufwerten. Zweites hat den Vorteil, daß kleinere Gebiete nunmal leichter zu verteidigensind. Neben dem Aufbau von Städten lassen sich auch Straßen bauen. Diese haben denVorteil, daß es nur einen Bewegungspunkt kostet, um beliebig viele eigene Straßen zubenutzen. Damit sind Legionen in eigenen Gebieten mobiler.
Im Kampf bestimmen Angreifer und Verteidiger wechselseitig die Ziele, auf welche danngewürfelt wird. Die teuren Einheiten sind natürlich schwerer zu treffen als diebilligen. So kann man versuchen gezielt wichtige Einheiten zu zerstören (gern genommenwerden hier die Katapulte, welche extrem wichtig, aber auch schwer zu zerstören sind).

Ungewöhnlich ist auch die Inflation, die alle Spieler ereilt. Dazu genügt es, wenn einSpieler in einer Runde 100 oder mehr Goldstücke einnimmt. Die Inflation verdoppelt diePreise. Erreicht ein Spieler die 200er Marke, verdreifacht sich gar der Preis!

Diplomatie spielt in Conquest of the Empire eine sehr große Rolle und wer keinen Spaß anwilden diplomatischen Verhandlungen hat, wird das Spiel nicht voll auskosten können.
Das Spielmaterial ist – gemessen an heutigen Standards – auf einer Skala von 1 bis 10 eineglatte 12! Im ganzen vermittelt es ein sehr passendes Ambiente! Etwas vorsichtig muß manallerdings mit dem Spielmaterial umgehen, da es aus fein modelliertem Hartplastik ist. Diefeinen Speere brechen da schnell ab – was natürlich nichts am Spiel ändert.
Das Regelwerk ist ausführlich, wenn auch nur in englisch.

Dieses Spiel der Gamemasterserie hat nie die Verbreitung gefunden, die z.B. Axis &Allies gefunden hat. Demzufolge ist es auch nur noch sehr schwer zu bekommen. Wer einesfindet, sollte zuschlagen (wenn es denn bezahlbar ist).
Conquest of the Empire ist zuerst 1982 unter dem Namen VI Caesars bei Citadelerschienen, bevor es von MB 1984 leicht überarbeitet unter einem neuen Namen aufgelegtwurde.

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