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Axis & Allies – Europe

Verlag: Hasbro
Autor: Lawrence H. Harris
Spieler: 2-4
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 2-4 Stunden

Mit Axis&Allies hat MB/Hasbro sicherlich einen Meilenstein der Eroberungsspiele unter Lizenz. Genaue Verkaufszahlen gibt es nicht, aber es sollen weltweit zwischen 2 und 3 Millionen Exemplare verkauft worden sein. An diesen Erfolg würde Hasbro gerne anknüpfen und so haben sie gleich zwei neue Spiele herausgebracht, die nach dem Axis&Allies-Prinzip funktionieren. Axis&Allies: Europe ist das erste und es spielt sich, wie man am Titel sieht, in Europa ab – naja, zumindest fast!

Das Spielmaterial ist, wie man es von Hasbro gewöhnt ist, absolut Top! Da gibt es nichts dran auszusetzen! Jede Nation verfügt gar über einen eigenen spezifischen Satz an Figuren. Manchen Spielern ist die Karte zu klein, Platzprobleme hatte ich in zahlreichen Spielen allerdings nie!

Nun worum es im Spiel geht: Russland, Großbritannien und Amerika versuchen gemeinsam Deutschland zu besiegen (und umgekehrt). Russland nimmt allerdings eine Sonderrolle ein, da es zwar gegen den gleichen Gegner kämpft, aber ansonsten mit Amerika und Großbritannien nur sehr beschränkt zusammenarbeitet.
Die Siegbedingungen sind nur leicht verändert: Es muß jeweils eine gegnerische Hauptstadt eine komplette Runde lang gehalten werden. Auch sonst hat sich zum Original nicht sehr viel verändert. Die wichtigsten Änderungen sind:

  • zwei neue Einheitentypen: Artillerie und Zerstörer
  • keine Technologie mehr
  • geänderte Regel für den strategischen Bombenangriff
  • Ölfelder
  • Konvois
  • U-Boote können nicht mehr von Fliegern alleine getroffen werden, es wird dazu ein Zerstörer benötigt
  • U-Boote können tauchen
  • Schlachtschiffe benötigen 2 Treffer um versenkt zu werden
  • die Startaufstellung ist leicht variabel

Es freut zu sehen, daß sich die Designer die Mühe gemacht haben, vom Original herauszuarbeiten, was nicht so gut funktioniert hat und dies auch konsequent und überzeugend umgesetzt haben. Die Änderungen fallen auf dem Papier recht gering aus, aber im Spielverlauf machen sie sich ungemein bemerkbar!

Die meisten möchten jetzt bestimmt wissen ob es „besser“ ist – meiner Meinung nach ist es das tatsächlich und das nicht unerheblich! Allerdings muß man fairerweise auch auf die Schwächen eingehen: Es spielen alle gegen Deutschland, das ist nicht unbedingt jedermanns Sache; in einem 2er Spiel (was absolut zu empfehlen ist) tut das natürlich nichts zur Sache.

Bei solchen schon recht komplexen Spielen ist es nicht ganz einfach, die Spielbalance zu bewahren. Die Designer haben hier sehr gute Arbeit geleistet, allerdings gibt es eine kleine Gruppe von Axis&Allies Begeisterten, die eine Strategie entwickelt haben, mit der Deutschland angeblich ca. 75-80% der Partien gewinnen kann. Das war auch einige Zeit lang unbestritten, bis die Spieldesigner eine Gegenstrategie für die Allierten entwickelt haben, welche die Chancen auf ca. 50% „ausgleicht“. Die zuerste entwickelte Strategie macht sich die Siegbedingung zunutze und so endet das Spiel meistens bevor Amerika und Großbritannien genügend Truppen versammelt haben, um gegen Deutschland vorzugehen. Natürlich gibt es gleich mehrere Varianten um diesen „Trick“ zu umgehen, womit sich diese Strategien dann auch erledigt haben.

Freunden von Spielen im Axis&Allies-Stil wird dieses Spiel sehr viel Spaß machen, auch (und gerade) eine Partie mit 2 Spielern übt einen ungemeinen Reiz aus.

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