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Weißer Rauch!

Aufgrund von Krankheit in der Familie mit einem Tag Verspätung ein Kurzkommentar zur gestrigen Preisverleihung. Da es eben die gestrige Preisverleihung war, dürfte wohl mittlerweile jeder wissen, dass Kingdomino und die Exit-Reihe (*) die Spiel des Jahres – Titel gewonnen haben. Erst einmal meinen Herzlichen Glückwunsch an alle Beteiligten!

Bei Spiel des Jahres -Hauptpreis gibt es auch wenig zu diskutieren – wie vorher schon gesagt, halte ich alle drei Titel für Titelwürdig, wenn auch keinen perfekt. Kingdomino ist jetzt das Spiel der drei, das mir persönlich am besten gefallen hat. Ebenso persönlich halte ich vielleicht El Dorado noch für einen Ticken SdJ-geeigneter, aber das ist jammern auf sehr hohen Niveau und das wollen wir alle ja nicht. Und ist eh müßig. Die Zeit wirds zeigen.

Ebenso klar war, dass Exit als Preisträger kontrovers sein würde. Letztes Jahr wurde -auch von mir  – bedauert, dass der Jury der Mut fehlte, was besonders innovatives auszuzeichnen, jetzt hat sie genau den Mut bewiesen. Hätte Sie es nicht gemacht, wäre ihr das ebenso zum Vorwurf gemacht wurden. Dass man geteiliter Meinung darüber sein darf, ob man Escape- Games“ jetzt als „Gesellschaftsspiele“ bezeichnet – Geschenkt! Es ist gar nicht die Aufgabe der Jury das ein für alle Mal zu klären – sie kann dies nur für sich klären und das hat sie getan. Übrigens ist in diesem Zusammenhang der Satz „Neue Akzente für die Idee des Spiels in Familie und Gesellschaft: Mit dieser Absicht schlossen sich 1977 einige führende Spielekritiker des deutschsprachigen Raums zu einer Arbeitsgruppe zusammen, aus der heraus dann der Verein „Spiel des Jahres e.V.“ entstand.“ beginnt der Abschnitt „Sinn und Zweck auf der Juryseite (Danke an Peer Lagerpusch für den Hinweis!) Hier geht es nur um das „Spielen“ an sich, gar nicht einmal explizit um Gesellschaftsspiele. Und das Escape-Spiele eine neue Form des Spieles darstellen, ist kaum anzuzweifeln.

Ein positiver Nebeneffekt ist allerdings auch zu beobachten: Viele Vielspieler machen sich jetzt Gedanken über Nachhaltigkeit. Wenn eine in Deutschland produzierte Pappschachtel mit Papiermaterial schon ein Nachdenken über den anfallenden Abfall bewirkt, kann ich nur davon ausgehen, dass dieselben Vielspieler jetzt anfangen in China produzierte Plastik- oder gar Zinnminiaturenspiele hinsichtlich ihrer Umwelt- und Arbeitsschutzproblematiken kritisch hinterfragen, statt dem nächsten Kickstarter hinterherzulaufen. Hier habe ich bislang jegliche Diskussion vermisst, aber das wird sich jetzt ja wohl ändern…

ciao

peer

 

Weil mich das interessiert hat, habe ich nachgeguckt: Ganz genau haben die ersten drei Titel der Exit-Reihe den Preis gewonnen. Das heißt nicht die ganze Reihe :-) Die anderen könnten also theoretisch nächstes Jahr wieder nominiert werden… :-)

Peer Sylvester
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2 Kommentare

  • Eine Diskussion über die Nachhaltigkeit von Kickstarter-Spielen wird es wohl kaum geben. Allenfalls geht es um Spiele, die nur 1x spielbar sind.