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Einspruch, Euer Ehren!

Alle Jahre wieder wird über Zahlen geredet und dabei wird immer wieder erneut eine Sicht geäußert, die für mich sehr gestrig ist. Eine Sicht, wie sie noch vor 20 Jahren funktioniert hat und inzwischen nicht mehr haltbar ist. Und wir reden hier nicht über den Kampf der Printmedien gegen Internet-Journalismus. Nein, wir reden von den Neuheiten aus Essen. Wir reden über die Geschäftspolitik der Verlage. Wir reden über den Schrei der Ohnmacht der Alles-Woller.

Es wird wieder über die Zahl gegängelt, dass diese viel zu hoch ist. Es wird darüber gemeckert, dass keiner das alles spielen kann, und dass die Spiele zu wenig Luft zum Atmen haben, weil sie nach einem Jahr wieder aussortiert werden. Dabei werden viele Kleinigkeiten übersehen, denn die eigene Sichtweise wird bedient. Eine Sichtweise in der es logischerweise nötig ist alles zu sichten, alles kennenzulernen und alles beurteilen zu können was auf den Markt kommt. Ein Umstand, der vor 20 Jahren vielleicht noch machbar war, der aber inzwischen weit davon entfernt ist nicht als Utopie bezeichnet zu werden.

Das Rekordjahr

Fangen wir mit den einfachen Zahlen an. 850 Spiele sind laut der Messe Essen auf der Spiel 14 neu vorgestellt worden. Die Spielbox hat ihre eigene Zahl, die ein bisschen abweicht, genauso wie Cliquenabend, BGG und jede andere Seite die versucht da eine Zahl zu zaubern und eine volle Übersicht über alle Neuheiten zu liefern. Und wie viele waren es im letzten Jahr? Vielleicht 800, um eine Zahl zu nennen, die im Raum war. TricTrac Frankreich hatte letztes Jahr 863 gezählt. Spielbox, Cliquenabend und BGG hatten wieder andere Zahlen. Es funktioniert irgendwie gar nicht. Gefühlt war es aber eigentlich nur genauso viel wie letztes Jahr. Da ist keine Steigerung mehr zu sehen. Wozu auch? Wozu sich in der großen Zahl versuchen. Es waren halt viele, verdammt viele.

Versuchen wir es mit anderen Zahlen. BGG hat in seiner Datenbank an Neuerscheinungen für 2013, volle 3800 Einträge. Für 2014 sind es bisher rund 3500. Vielleicht wird die Zahl noch um 300 steigen, denn auch in den kommenden 2 Monaten werden noch Einträge dazukommen, aber ist das wichtig? Diese Zahl zeigt auch eine gewisse Konsistenz. Und sie zeigt noch etwas, was alle anderen Liste gemein haben. Sie zählt alles. Waren es wirklich 850 neue Spiele? Da kam ein Spiel bei einem Verlag raus und der deutsche Vertrieb war auch vor Ort. Bei beiden wurden die Spiele gelistet und zack waren es zwei Spiele statt einem. Hochgerechnet auf die Masse an Spielen die Heidelberger, Pegasus und Asmodee vertreiben und deren Partnerverlage auch Stände hatten, kann die Zahl fast schon gefühlt halbiert werden. Sind wir mal nicht so kritisch, sagen wir es waren nur noch 550 Spiele.

Aber es geht noch weiter. Zum Teil wurden Spiele gelistet, die auch schon letztes Jahr gelistet waren, wie Machi Kori und Das Vermächtnis. Die sind jetzt auf deutsch raus. Das ist für manche Spieler neu, denn sie konnten es vorher nicht spielen, aber für die Akribiker ist das nichts neues. Und dann kommen noch die Erweiterungen mit rein. Dazu zählen große Erweiterungen wie Babel genauso rein, wie die kleinen Goodies, etwa die Haustiere für Brügge. Sind das neue Spiele oder nur Gründe, alte Spiele wieder zu spielen? BGG schließlich führt noch jede Menge weitere Projekte auf, die es nie über den Teich schaffen oder gar in die Veröffentlichungen oder sie sind eh nur Fan-Projekte. Was übrig bleibt sind etwa 300 neue Spiele. Eine Zahl, die weder zu hoch noch zu erdrückend erscheint. Aber immer noch mehr als der Normalsterbliche spielen kann, der gerne alles spielen will.

Der Blick über den Tellerrand: Im Buchgeschäft erscheinen übrigens deutlich mehr Titel im Jahr, dadrunter Wälzer die nicht an einem Tag gelesen sind. Aber auch Fortsetzungen, Neuerscheinungen, Taschenbuch-Ausgaben von vorher nur gebunden Büchern uvm. Und im Musikgeschäft ist es auch nicht viel weniger. In beiden Sparten kenne ich keinen der sagt, dass da zu viel rauskommt. Und genauso wie in diesen Sparten finanzieren sich die Spiele auch gegenseitig quer.

Der Allesspieler

Die nächste falsche Annahme ist, alles spielen zu müssen. Basierend darauf, den Verlagen den Vorwurf zu machen nicht so viel auf den Markt zu werfen, sondern lieber Klassiker zu pflegen, statt nach einem Jahr wieder zu verramschen. Das ist, als würde man die Parteien auffordern nicht mehr Politik für jeden zu machen sondern sich auf ihr Kernthema zu konzentrieren. Was mit der letzten Partei passiert ist, die das getan hat, kann man sehr gut erkennen, sie wurde nicht für voll genommen.

Gerade die großen Verlage sind Vollsortierer. Sie müssen viele Zielgruppen bedienen, um auch als großer Verlag genommen zu werden. Sie bieten auch Perlen an, die vielleicht wirklich nur für 1000 Spieler sind, und diese sind dann zufrieden, wenn sie das Spiel haben. Ein Spiel muss nicht ewiglich bestehen, so wie auch nicht jeder Mensch unsterblich ist. Aber warum für diese Menge produzieren statt mehr für die Masse? Und ich dachte Spiele sind Kulturgut und dazu gehören auch Spiele für die Randgruppen die nur 1000 Stück verkaufen.

Es gibt Spiele für Kinder, Familien, Erwachsene, Freaks, Kenner, Experten, Erzähler und Miniaturbemaler. Es gibt Karten-, Würfel-, Brett-, Rollen- und neuerdings sogar Beutelspiele. Es gibt Spiele mit einfachen, normalen und schweren Regeln. Es gibt thematische, abstrakte, Euro-, Ameritrash- und auch masochistische Spiele. Und diese Aufzählungen waren weit davon entfernt vollständig zu sein. Alleine die Schnittmengen für die Kombinationen aufzuzählen würde zu einer Grafik im fünfdimensionalen Raum führen und den Rahmen einer Essen-Show sprengen. Und jedes Spiel hat seine Berechtigung.

Aber nicht jeder muss alles spielen. Ich weiß, dass mich Wargames, Cosims und inzwischen auch wieder Kinderspiele nicht interessieren. Ich kann sie von meiner Liste streichen. Ich muss mich nicht mit abstrakten Holzspielen beschäftigen, weil ich oft keinen Spaß daran habe. Die 2er-Spiele ignoriere ich auch oft. Und sollte da doch eine Perle dabei sein, so wird man es mir näher bringen und ich kann dann immer noch drauf schauen. Ich habe mich dieses Jahr das erste Mal sehr ausführlich mit den Neuheuten beschäftigt und bin dabei an rund 140 Spiele inkl. Erweiterungen gekommen die einen Blick für mich wert sind. Muss ich alles spielen? Nein!

Der Blick über den Tellerrand: Keiner liest alle Bücher, und keiner hört jede CD da draußen. Es gibt Bücher die nur von einer kleinen Gruppe von Menschen gelesen werden, und es gibt sie in kleinen Auflagen. Gepflegt werden die Bestseller und dennoch bringt jeder Verlag jede Menge neue Bücher raus. Denn wenn etwas gut ist fliegt es nicht raus. Und bei Musikern habe ich auch noch keine Plattenfirma gehört die darauf verzichtet neue Talente zu finden und auf den Markt zu bringen, weil die alten sich schon so gut verkaufen.

Die Pyramide

Es wird immer wieder geäußert das schlechte Spiele verboten gehören, so wie schlechte Werbung verboten gehört. Dabei gilt für manche schon das Gute als Schlecht, denn es ist ja schlechter als das Bessere. Es kann nie alles gut sein, etwas ist immer besser als etwas anderes. Selbst wenn man die jeweils besten 20 Spiele der letzten 10 Jahre nehmen würde, würden da Gurken im Vergleich zu anderen Spielen sein.

In dem Umfeld aufzurufen weniger zu produzieren und sich lieber auf weniges zu konzentrieren, erscheint mir völlig verkehrt. Wenn die Zahl der Spiele, die mich interessieren, sinkt, wirkt es so, als würde der Markt schrumpfen und alle wären einfallslos. Herr Hutter würde darüber klagen, dass der Umsatz zurückgeht und eh wir uns versehen geben Menschen das Hobby auf, weil nichts mehr für sie interessantes dabei ist. Die Menschliche Psyche will immer mehr und immer neuer. Wer neu einsteigt findet nicht nur cooles Neues in unbegrenzter Zahl, sondern kann auch damit leben, dass es alt ist. Das White Album von den Beatles ist immer noch eine Perle. Und die Lizenzgurke ist ein Geldbringer, so wie das Buch zum Film bei Teenagern.

Aber wären wir wo wir sind, wenn wir bei 100 Neuerscheinungen im Jahr geblieben wären? Wie in der Evolution wird die Entwicklung durch die Masse vorangetrieben. Wären die Spiele denn heute so gut, wenn es nicht so viele geben würde, an denen die Verlage und Autoren sich reiben, neue Ideen finden und Verfeinerungen ausmachen könnten? Und ein Blick auf die Masse der unveröffentlichten Spiele oder welche lieber hätten unveröffentlicht bleiben sollen, aber dank Kickstarter leider den Weg in die Produktion gefunden hat, ist da nur ein Teilaspekt. Die Verlage sind schon sehr konservativ. Wer nur 12 Spiele veröffentlicht, obwohl ihm 700 angeboten wurden, hat schon stark gesiebt.

Und was ein Klassiker wird, bestimmt an der Stelle wieder der Markt. Die Zahl der Spieler steigt auch jedes Jahr. Wenn ein Spiel des Jahres nicht nur 300.000 mal verkauft wird, sondern 700.000 mal dann ist das ein deutliches Signal für eine wachsende Käuferschicht. Und mit der wachsenden Käuferschicht kommt auch mehr Verlangen. Es ist wie eine Pyramide. Oben sind die Freaks, die sehr viel spielen und einen Blick auf den Markt haben. Und die Kollegen von der Jury, die alles anspielen müssen. Ganz unten ist das breite Fußvolk, das nur wenig spielt, und dem es egal sein kann, ob es 10, 100, 1000 oder auch eine Millionen neue Spiele gibt. Aber nur durch ständige Veröffentlichungen die oben in den kleinen Trichter geworfen werden, kommen unten die besten Spiele an, aber die halten sich lange. Welche Spiele das sind, hängt sehr stark davon ab wie gut jeder arbeitet. Aber die Chancen steigen, je mehr reingeworfen wird. Sonst hätten wir weiterhin nur Monopoly, Scrabble und ein Leiterspiel. Viele gute Spiele stehen auch in unserer Branche für einen guten Jahrgang.

Der Blick über den Tellerrand: So mancher Bestsellerautor ist gezwungen ein neues Buch jedes Jahr abzuliefern, um im Gespräch zu bleiben. Und eine Band die nach 18 Monaten noch kein neues Album rausgebracht hat, erscheint unwichtig geworden. Nur wenige Bücher und Alben werden Klassiker. Warum sollte ein Verlag auf eine Neuheit verzichten, nur um was voranzutreiben, was es bisher nicht geschafft hat?

Mein Fazit

Statt also über die Menge zu stöhnen, sollten wir alle uns wieder an den Spieltisch setzen und spielen. Ich erfreue mich an dem, was ich spiele. Tut das doch auch alle. Und ich werde bestimmt nicht alles spielen wollen, das kann keiner und das sollte auch (fast) keiner. Hier zu sortieren macht Sinn und wer das nicht kann braucht die Expertise von anderen, wie der Jury, die das in hervorragender Art und Weise seit über 30 Jahren macht. Vielleicht sollten wir mehr Schubladen einbringen. Nicht nur Kinder, Familien, Kenner und Expertenspiele, sondern auch Schubladen, die es für andere einfacher machen. Es gibt mehr als 4 Musikrichtungen, es gibt mehr als 4 Romangruppen.

Aber wer jammert, verpasst die Entwicklung und die ist nicht aufzuhalten. Gestaltet sie lieber mit!

PS: Dieser Artikel ist ein Widerspruch gegen die Ansichten von Michael Weber und Synes Ernst.

Matthias Nagy
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12 Kommentare

  • Ein sehr schöner Artikel!
    Ein paar Ergänzungen von mir:

    Es ist völlig richtig, dass die Masse an Verlagen, Autoren und natürlich interessierten Spielern erst diese Innovationen hervorbringen von denen dieses Hobby profitiert – verglichen mit früher in solch einer kurzen Zeitspanne.

    Man sehe sich nur mal die Nominiertenlisten der ersten Spiel-des-Jahres Jahrgänge im Gegensatz dazu an. Mehrere Spiele sind über mehrere Jahre hinweg darauf vertreten und nur auf einen bescheiden Kreis von Spielern zugeschnitten, sowohl thematisch wie mechanisch.

    Die heutige Spielelandschaft ist groß und breit gefächert. Für jeden Spielegeschmack gibt es passende Spiele. Und dass bedeutet zwangsläufig, dass es eben auch Spiele gibt, die nicht dem eigenen Spielegeschmack entsprechen.
    Es geht also weniger darum alle Spiele eines Jahrganges zu spielen, als vielmehr genauer zu selektieren.

    Die Menge an Neuheiten bringt aber auch einige Änderungen mit sich. Vor allem wird dies das Marketing betreffen, oder betrifft dies bereits. Ähnlich wie in der Kinolandschaft wird es zukünftig sicherlich noch hochstrategische Leckerbissen für Liebhaber in kleiner Auflage geben, aber eben nur im Programmkino.
    Dem Blockbuster-Brettspiel für Familien- und Gelegenheitsspieler gehört aber die Zukunft. Der Einsatz von Marketinginstrumenten für solch einen Blockbuster-Hit steckt im Brettspielbereich (abseits von der SdJ-Auszeichnung) jedoch noch in den Kinderschuhen.

    Was ein Klassiker wird und was nicht entscheidet letztendlich immer der Markt. Und der hat sich in den letzten Jahren grundlegend verändert.

    Wie auch die Kritik an den Juryentscheidungen des Spiel-des-Jahres kommt diese Kritik an neuheitenstarken Jahrgängen aus dem Lager der Vielspieler und Sammler, die mehr als alle anderen von der Innovationskraft der letzten Jahre profitierten, den Wandel aber nicht kommen haben sehen.

    Dem Fazit von Matthias stimme ich somit vollauf zu!

  • Nunja, aber Quantität ist nicht gleich Qualität. Wenn ein Verlag anstatt 12 Spielen nur 10 veröffentlicht, die dann aber redaktionell top betreut und entwickelt sind, dann haben m.E. die Spieler – und langfristig auch der Verlag – mehr davon, als von einer Neuheitenflut, die (teilweise) kleinere und größere redaktionelle Mängel aufweist.
    Zu unterstützen ist m.E. aber auf jeden Fall das mehr (und auch das deutlicher hervorheben) von Schubladen.

  • @xanar:
    Ich stimme mit dir überein das Qualität und Quantität nicht gleich sind.
    Ich bin mir auch sicher das jeder großer Verlag eher die derzeitigen 12 als gern gemacht 15 Spiele veröffentlicht, um es es an redaktioneller Qualität nicht mangeln zu lassen.
    Aber mir kommt deine Aussage wie eine pauschale Generalisierung vor, das alle Verlage es daran mangeln lassen würden, und ich kann das im Großen überhaupt nicht feststellen.

  • Nein, pauschalieren möchte ich nicht – ein Gegenbeispiel ist z.B. Hans im Glück, die im Prinzip genau ein Spiel zur Messe veröffentlichen – aber es gibt m.E. genügend Beispiele, wo sich durch etwas mehr Zeit und Sorgfalt Mängel hätten vermeiden lassen (wie z.B. die unterirdische Anleitung des Pathfinder Abenteuerkartenspiels oder die vermutlich schlechteste Kramerleiste aller Zeiten in Rialto – nur um mal zwei zu nennen).

  • … oder wenn bereits eine Woche nach der Spiel Orléans nachgebessert werden muss, weil das erste Plättchen „imba“ ist (von der schlechten Materialqualität der Personenplättchen möchte ich erst gar nicht reden).

  • Ob das „Badehaus“ wirklich zu stark ist, muss sich erst zeigen. Ein Spiel nach so wenigen Partien zu beurteilen ist (wertfrei) typisch für die Spieleszene. Tatsächlich ist das „Badehaus“ verlockend, weil es eben viele andere Strategien sehr gut unterstützt. Insofern hat Reiner darauf reagiert. Aber es gibt genügend Partien, in denen der Badehausspieler“ nicht gewinnt.

    Und ich hab heute schon woanders geschrieben … solche Sachen kommen vor. Da gibt es Beispiele von etablierten Autoren, die wahnsinnig viel testen und auch von etablierten Verlagen. Das soll keine Ausrede sein, sondern eine reine Beobachtung. Zum Glück sind Brettspiele extrem anpassungsfähig und leicht zu modifizieren ;-)

    Bez. Qualität: Mittlerweile sind wir zwar dickere Pappe gewöhnt, aber die Qualität der Pappe selbst und des Papiers, Drucks usw. ist europäischer Standard. Ich würde mir ja auch jedes Spiel überduchschnittlich gut ausgestattet wünschen, aber ich weiß auch um Rohstoffpreise, Auflagenhöhen bei Kleinstverlagen usw.

    Und ja: Das kann dem Endkunden natürlich im Grunde egal sein. Aber Kleinstverlage sind eine wunderbare Sache der Branche … einfach einmal ein Spiel im Alleingang entwickeln, finanzieren und veröffentlichen … das erhöht die Empathie.

    Liebe Grüße, Klemens

  • @xanar: Orleans erschien bei einem KLeinverlag, der 1, vielleicht 2 Spiele macht. Passt nicht zu den „12 oder 14“. Pathfinder schon eher, aber das ist ein amerikanischer Verlag.
    Die Siegpunktleiste bei Rialto war eben eine Entscheidung „Pro Graphik“ und hat eher mit einem knappen Kalender als mit der Neuheitenflut zu tun. Fakt ist: Ein Spiel, dass topp betreut wurde und 2 Monate zu spät herauskommt geht unter.

  • Ich sehe es ähnlich wie Matthias. Zum einen relativiert sich die Zahl – wenn man die obige Betrachtung sieht, zum anderen scheint es mir dann eher ein Problem der Vielspieler und Schreiber zu sein (wenn man es so reduzieren mag) den Überblick zu behalten.

    Für mich bekommt der Gelegenheitsspieler für den dann solch neuen „Klassiker“ sind von der „Flut“ der neuen Spiele gar nicht soviel mit.

    Zudem haben Klassiker – wenn auch gerne als Identifikationsleuchttürme der Branche deklariert – den Nachteil, dass eben auf die anderen Spiele weniger Geld abfällt. Die Geldbörse eines (Gelegenheits-)spielers hat halt keine unendliche Ressourcen zur Verfügung. Man erkennt dieses ja bereits an dem jährlichem Hype rund um das Spiel des Jahres.

    Wenn man also um die monetären Freizeitressourcen eines potentiellen Käufers konkurrieren will, um einen größeren Teil des zur Verfügung stehenden Einkommens abzubekommen („das Brettspiel als Kulturgut“), bedarf es anderer Mechanismen, als die Reduktion von Neuheiten.