spielbar.com

Spielewahnsinn – Kaivai, Dolmengötter, Das Gold d. Inka, Schatten ü. Camelot

Es ist immer wieder überraschend, wenn die Besucherzahlen in Herne verkündet werden: Es sind immer 5000. Gut, am Samstag waren es vermutlich ca. 400 – es muß an den anderen Tagen also brechend voll gewesen sein. Wir hatten jedoch Zeit und Muße einiges an neuen Spielen auszuprobieren.

Nach einem kurzen Rundgang sind wir bei Pfifficus zum Prototyp-Spielen hängen geblieben. Daraus wurden dann interessante drei Stunden mit Kaivai, bei dem es darum geht, seinen Herrschaftsbereich über vielen Inseln auszubreiten. Das Spiel beinhaltet einige schöne Mechanismen – auch wenn noch viel Entwicklungsarbeit erfolgen muß! Erscheinen soll es im Herbst zur Spiel in Essen. Nur kurz betrachtet haben wir einen weiteren Veröffentlichungskandidaten, bei dem es darum geht, kleine Schiffe (wie bei PotSM) per Fingerschnipp zu versenken. Das verspricht interessant zu werden.

Anschließend sind wir bei Peter Eggert gewesen und haben sein Dolmengötter gespielt. Es geht um das Erzielen von Mehrheiten auf einem symetrischen Spielplan per Verschieben der Spielfiguren. Interessant war hier besonders der Wertungsmechanismus: Multipliziert werden der Grundwert eines Feldes mit verdeckt darin abgelegten Spielsteinen der Spieler. Dabei gilt: Wer zuletzt die Mehrheit in einem Feld hatte, erhält den vollen Grundwert als Multiplikator. Der vorletzte einen weniger usw. Die Werte der Spielsteine laufen von 1 bis 4 und werden verdeckt eingesetzt. Mir hat das Spiel nicht so doll gefallen, aber meiner Frau und dem Rest der Truppe gefiel es so gut, daß Sie es sich gekauft haben. Über die Möglichkeiten, die sich im Spiel bieten, werden wir sicherlich nach der ein oder anderen Partie mehr sagen können. Meine Vermutung eines Startspielervorteils wollte der Autor jedoch widerlegt sehen.

Danach stand „Das Gold der Inka“ von Queen auf der Speisekarte. Doch so recht wollte in unserer Runde der Funke nicht überspringen. Nun ja, wir fanden es alle ein wenig dröge – aber es wird wohl noch eine Chance bekommen.

Wir sind dann gegenüber von Queen bei „Schatten über Camelot“ gelandet. Was soll ich sagen: Dank Ollis toller Erklärung konnte ich als Verräter einen grandiosen Sieg einfahren. Weh tat nur, daß meine Frau mich viel zu schnell enttarnt hat: Nach fünf Runden schaute Sie mich an und sagte: Ich kenne Dich. Du eierst hier so rum, Du bist der Verräter. Einerseits schade, aber andererseits natürlich auch schön, daß man der eigenen Frau nichts vormachen kann. Das Spiel jedenfalls machte auf uns vier einen hervorragenden Eindruck, so daß ich mich schon auf die nächste Runde freue.

Jürgen Karla

4 Kommentare

  • Hallo Jürgen,
    zu deiner Vermutung des Startspielervorteils bei meinen „Dolmengöttern“ kann ich sagen, dass die zahlreichen Testrunden keine signifikante Bedeutung der Spielerreihenfolge gezeigt haben. Man könnte sogar eher vermuten, dass der nachziehende Spieler einen (kleinen!) Vorteil hat, denn: Beim Einsetzen der Druiden (3 Runden lang jeweils einen Druiden) sehe ich als nachziehender Spieler, wo mein Gegner sich platziert hat und kann mit der Platzierung meiner Druiden entsprechend darauf reagieren. Weiterer Grund: Gerade im 2er-Spiel ist die Spieleröffnung sehr wichtig. In der Regel belauern sich beide Spieler zu Beginn und warten, bis der andere den ersten Stein setzt. Deshalb darf man vor der ersten Wertung auch nur 3 mal keinen Stein setzen (dann ist man auf der „1“ auf der Siegpunktleiste). Du vermutest wohl, dass der Startspieler im Vorteil ist, weil er als erstes den zweiten Stein setzen kann. Das ist aber deshalb kein Vorteil, da man als nachziehender Spieler den ersten Stein des anderen in zwei der drei angrenzenden Steinkreisen seinerseits zur Bildung eigener Mehrheiten nutzen kann (sofern man vorher seine Druiden entsprechend strategisch klug platziert hat, und da schließt sich der Kreis zum ersten Argument). Außerdem hängt der Spielausgang sehr stark von der überlegten Platzierung der hochwertigen Dolmen ab, die ja bis zu den Wertungen bzw. bis zum Spielende geheim bleiben.
    Ich wünsche dir und allen anderen noch viel Spaß mit dem Spiel! Über weitere Kommentare freue ich mich natürlich.
    Gruß, Thomas Odenhoven

  • Hiho,
    Ihr dürft am Mittwoch auch schon meine sensationale Bemalung der Figuren bewundern – was heisst „dürft“ – ihr MÜSST es! :-) Fertig habe ich Palomides und Beniedev (oder wie der heisst), die Pikten und die Sachsen mache ich heute fertig und wohl auch schon ein paar Katapulte. :-)